- Heinrich Festing
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Heinrich Festing (* 10. Dezember 1930 in Ratsiek bei Lügde-Sabbenhausen) ist ein deutscher katholischer Theologe. Er war 30 Jahre lang Generalpräses des Internationalen Kolpingwerks und in diesem Amt siebter Nachfolger Adolph Kolpings.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Handwerkslehre, Studium und Priesterweihe
Heinrich Festing besuchte von 1937 bis 1945 die Volksschule in Sabbenhausen und machte danach eine Lehre zum Tischler, die er am 17. Mai 1948 mit der Gesellenprüfung abschloss. Er arbeitete noch vier Jahre in dem erlernten Beruf, bevor er 1952 in das Abendgymnasium von Neuss eintrat.
Nach dem Abitur am 17. Juli 1956 studierte Festing Philosophie und Theologie in Paderborn und Lyon. Am 21. Dezember 1961 empfing er im Dom zu Paderborn die Priesterweihe. Danach war er bis 1965 Vikar in Bigge im Sauerland.
Generalpräses des Internationalen Kolpingwerks
Von 1965 bis 1972 war er Diözesanpräses des Kolpingwerkes in der Erzdiözese Paderborn. Am 18. März 1972 wählte ihn die 20. Deutsche Zentralversammlung zum Generalpräses des Internationalen Kolpingwerks und zum Zentral- und Bundespräses des Deutschen Kolpingwerks. Als Generalpräses wurde er viermal wiedergewählt; seine Amtszeit endete am 29. April 2002. Nachfolger des inzwischen 71-Jährigen wurde Axel Werner. Im Gottesdienst zur Amtsübergabe am 23. Juni 2002 sagte Heinrich Festing unter anderem: „Ich trage das Messgewand, das Papst Pius IX. im Juni 1862 Adolph Kolping als Zeichen der Anerkennung geschenkt hat. Es wird nur bei bestimmten feierlichen Anlässen getragen. Ich überreiche es jetzt an den 8. Nachfolger Adolph Kolpings.“[1]
Nach Trennung der Präsesämter hatte bereits 1996 Alois Schröder das Amt des Bundespräses übernommen.
Trotz vielfältiger Aufgaben, insbesondere auch im Engagement des Kolpingwerks in der sogenannten Dritten Welt, gehörte Festing den verschiedensten Einrichtungen und Gremien des Kolpingwerks und der katholischen Kirche an. So war er neben vielem anderen während seiner Zeit als Generalpräses Rektor der Minoritenkirche in Köln, Präses und Vorsitzender des Kolpinghauses International und Vorsitzender des Verbandes der Kolpinghäuser e. V.
Trotz dieser vielfältigen Verpflichtungen fand Festing Zeit für die Kolpingsfamilien, die Basisgruppen des Kolpingwerks. Er nahm an Festveranstaltungen teil, stellte sich Diskussionsrunden, und er kam mit jungen Kolpingmitgliedern ins Gespräch, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.
Darüber hinaus machte sich Festing mit Schriften über Adolph Kolping und mit meditativen Werken einen Namen als Autor. Er schrieb unter anderem das Buch Adolph Kolping und sein Werk, in dem er einen Überblick über Leben und Wirken des großen Sozialreformers Kolping gibt und die Entwicklung des Kolpingwerks von seinen Anfängen bis in neuere Zeit darstellt.[2]
Ehrungen und Auszeichnungen
Für sein uneigennütziges Wirken im Geiste Adolph Kolpings innerhalb der katholischen Kirche und in der Gesellschaft sowohl innerhalb Deutschlands wie auch im Ausland erfuhr Heinrich Festing unter anderem die folgenden Ehrungen und Auszeichnungen:
- 1972 Ernennung zum Monsignore durch Papst Paul VI.
- 1979 Ernennung zum Prälat durch Papst Johannes Paul II.
- 1985 Auszeichnung mit dem „Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ durch Bundespräsident Richard von Weizsäcker
- 1987 Ernennung zum Ehrendomherr an der Hohen Domkirche zu Köln durch Joseph Kardinal Höffner
- 1998 Auszeichnung mit dem „Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ durch Bundespräsident Roman Herzog
- 2000 Auszeichnung mit dem Orden „Pro Cultura Hungarica“ der Republik Ungarn
Einzelnachweise
- ↑ Martin Grünewald. Kolpingblatt, Juli/August 2002, Seite 3
- ↑ Heinrich Festing. Adolph Kolping und sein Werk. Herder, Freiburg 1981, ISBN 3-451-19476-7
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