- Helene Helming
-
Maria Theodora Helene Helming (* 6. März 1888 in Ahaus, Westfalen; † 5. Juli 1977 in Coesfeld, Westfalen) war eine deutsche Pädagogin, Professorin, Katholikin und Publizistin. Sie war eine wichtige Vertreterin der Montessoripädagogik in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Helene Helming wurde am 6. März 1888 als ältestes von insgesamt 13 Kindern des Arztes Hermann Theodor Helming und seiner Ehefrau Antonia, geb. Berentzen, in Ahaus / Westfalen geboren. Die Eltern ermöglichten ihr ein Studium, das sie 1908 mit einem Lehrerexamen für mittlere Schulen erfolgreich abschloss. Nach einer zweijährigen Lehrtätigkeit an einer Mädchenschule in Ahaus studierte Helene Helming dann Germanistik, Englisch und Geschichte an den Universitäten in Münster und Berlin. Danach war sie zunächst für zwei Jahre Lehrerin in Berlin, ab 1919 in Köln. Weitere zwei Jahren später wechselte sie als Direktorin an eine Aachener Mädchenmittelschule. Ab 1923 leitete sie das Fröbel-Seminar der Stadt Aachen.
Über ihr Interesse an der Erziehung von Kleinkindern kam Helming in Kontakt mit der Montessoripädagogik und nahm im Winter 1927/1928 in Berlin an einem von Maria Montessori selbst geleiteten Lehrgang teil. Von dem Konzept begeistert, richtete sie eine dem Aachener Fröbel-Seminar angegliederte Montessori-Gruppe ein. Aus dieser Gruppe entwickelte sich später schließlich eine eigenständige Montessorischule. 1930 machte sie in Rom das Internationale Montessori-Diplom.
1935 wurde Helming durch die Nationalsozialisten von ihrem Amte als Schuldirektorin entfernt. Die Begründung war, dass die von ihr vertretene und praktizierte Pädagogik mit den nationalsozialistischen Ideen unvereinbar seien.
Nach der Kapitulation des Dritten Reiches wurde Helming 1946 zur Professorin und Direktorin der neu gegründeten Pädagogische Akademie in Essen-Kupferdreh ernannt. 1954 ging sie in Pension. Den Ruhestand nutze sie für die Publikation und Bearbeitung verschiedener Werk über die Montessoripädagogik. Unter anderem wurden ihr der Päpstliche Orden Pro Ecclesia et Pontifice und des Bundesverdienstkreuz verliehen.
Werke
- H. Helming: Montessori-Pädagogik. Ein moderner Bildungsweg in konkreter Darstellung. Herder-Verlag, Freiburg 2002. 207 Seiten. ISBN 3451267705
- M. Montessori: Kinder sind anders. Herausgegeben von H. Helming. Deutscher Taschenbuch-Verlag 1997. 221 Seiten. ISBN 342336047X
- M. Montessori & H. Helming: Kinder, die in der Kirche leben. Herder Verlag 1964. 247 Seiten.
- H. Helming & M. Wachendorf: Der religionspädagogische Auftrag der Kindergärtnerin. Patmos-Verlag 1963. 104 Seiten.
- M. Montessori & H. Helming: Gott und das Kind. Arbeitsgemeinschaft für Montessori-Pädagogik. 1956. 30 Seiten.
- H. Helming: Die häusliche Vorbereitung der Kinder auf die heilige Eucharistie. Herder Verlag, Freiburg 1951. 86 Seiten.
- H. Helming: Der Weinstock. Buch der jungen christlichen Familie. 3. Auflage. Herder Verlag, Freiburg 1938. 263 Seiten.
Literatur
- Hugo Maier (Hrsg:) Who is who der Sozialen Arbeit, Freiburg im Breisgau : Lambertus 1998 ISBN 3-7841-1036-3
- Manfred Berger: Helene Helming. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 20, Nordhausen 2002, ISBN 3-88309-091-3, Sp. 725–730.
Weblinks
- Manfred Berger: Kindergartenpädagogik. Online-Handbuch. Herausgegeben von M. R. Textor. Online verfügbar unter http://www.kindergartenpaedagogik.de/136.html Zugriff am 23. Oktober 2008.
- Literatur von und über Helene Helming im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek und auf anderen Websites
Kategorien:- Autor
- Pädagoge (20. Jahrhundert)
- Reformpädagoge
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des Ordens Pro Ecclesia et Pontifice
- Deutscher
- Geboren 1888
- Gestorben 1977
- Frau
- Person (Münsterland)
Wikimedia Foundation.