Helmut Hammerschmidt

Helmut Hammerschmidt

Helmut Hammerschmidt (* 28. Mai 1920 in Cottbus; † 4. März 1998 in München) war ein deutscher Journalist, Intendant des SWF sowie Vorsitzender der ARD.

Hammerschmidt studierte in Berlin Chemie und Medizin. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete er bei einem Berliner Arzneimittelhersteller als wissenschaftlicher Betriebsassistent. Dem Journalismus wandte er sich erst nach dem Krieg zu. 1946 übernahm Hammerschmidt das innenpolitische Ressort des Münchner Echo der Woche. Im darauffolgenden Jahr leitete er als verantwortlicher Redakteur und Lizenzträger den neu entstandenen Parteiverlag der CSU.

Von 1949 an arbeitete Hammerschmidt in verschiedenen Positionen für den Bayerischen Rundfunk; zuerst als Autor, von 1953-1957 dann als Leiter der Aktuellen Abteilung und schließlich als stellvertretender Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens.

Anfang der 1960er Jahre ging er zum SDR nach Stuttgart. Dort entwickelte und leitete er - ab 1961 auch als Chefredakteur Fernsehen - das TV-Magazin „ANNO - Filmberichte zu Nachrichten von gestern und morgen“, das am 25. Oktober 1960 erstmals ausgestrahlt wurde. In der ersten Sendung berichtete Hammerschmidt über die Verhaftung von Adolf Eichmann. Aus der Sendung entstand später Report München. Hammerschmidt kann daher als Pionier des politischen Fernsehmagazins in der Bundesrepublik betrachtet werden.

1964 und 1965 leitete er das WDR-Studio.

Vom 1. Juli 1965 bis 1977 war Hammerschmidt Intendant des SWF. In diese Zeit fiel auch sein Vorsitz der ARD in den Jahren 1972 und 1973. Er galt als streitbarer und mitunter unbequemer Medienmanager, der sich selbst in erster Linie als Journalist, weniger als Verwaltungsfachmann sah. Im Vorfeld der Einführung des Farbfernsehens leitete Hammerschmidt die Rationalisierungskommission von ARD und ZDF und erreichte die gemeinsame Nutzung von Ressourcen wie Studios und Übertragungswagen. Als Vorsitzender der Kommission für Ausbildung und Fortbildung von ARD und ZDF entwickelte er das Konzept für eine Zentralstelle der Fortbildung.

Bei der vorgezogenen Intendantenneuwahl von 1976 erklärte er sich zunächst für eine weitere Kandidatur bereit, zog diese dann aber zurück. Sein Nachfolger als SWF-Intendant wurde Willibald Hilf.

Ab 1977 leitet Hammerschmidt eine Weile das Bonner Institut für Fernsehzuschauerforschung. An der Universität Mainz leitete er im Journalistischem Seminar die Abteilung für elektronischen Journalismus.

Helmut Hammerschmidt war verheiratet und Vater eines Sohnes und zweier Töchter. Er war Mitglied der CDU.

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