- Helmut Salzinger
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Helmut Salzinger (* 27. Dezember 1935 in Essen; † 3. Dezember 1993 in Odisheim) war ein deutscher Schriftsteller, Herausgeber und Kleinverleger.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Der promovierte Germanist Helmut Salzinger arbeitete zunächst als Rezensent und Musikkritiker, u. a. für DIE ZEIT. Sein Buch Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution? (1972) gehört zu den ersten wesentlichen Büchern zum Thema Popkultur im deutschen Sprachraum. Mit Swinging Benjamin (1973) war Salzinger Teil der undogmatischen Walter Benjamin-Rezeption, die nach 1968 einsetzte. Mitte der 1970er-Jahre schrieb Salzinger Kolumnen für die Hamburger Musikzeitschrift Sounds unter dem Pseudonym Jonas Überohr. In den frühen 80er-Jahren zog Salzinger sich radikal vom Kulturbetrieb zurück und lebte bis zu seinem Tod im Jahre 1993 auf einem Gehöft in Odisheim, das als HEAD FARM zu Treffen von Literaten und Künstlern der alternativen Szene (darunter Bert Brune, Hadayatullah Hübsch, Theo Köppen, Klaus Modick, Peer Schröder) genutzt wurde. Dort edierten und erstellten Salzinger und seine Frau, die Künstlerin MO Salzinger, sowie wechselnde Mitherausgeber die Kult-Literaturzeitschrift FALK (1984-87). Mit dem von Salzinger gegründeten Verlag HEAD FARM ODISHEIM machte er sich von den großen Verlagen (bei denen er zuvor mehrere Bücher veröffentlicht hatte) unabhängig. Hier erschienen eine Reihe seiner Gedichtbände, die ihn als eigenwillige Stimme in der Lyrik der 70er- und 80er-Jahre erkennen lassen.
Einzeltitel (Auswahl)
- Rock Power oder Wie musikalisch ist die Revolution? Frankfurt/M.: Fischer Tb, 1972. 281 S. ISBN 3-43601531-8
- Swinging Benjamin. Frankfurt/M.: Fischer., 1973. 179 S. ISBN 3-43601717-5
- Jonas Überohr LIVE. Hamburg: Sounds, 1976. 176 S.
- Gehen, Schritte. Texte und Bilder. Odisheim: Head Farm, 1979. 61 S. ISBN 978-3-92244500-5
- Rock um die Uhr und andere kleine Schriften zur Musik und Gegenkultur. Odisheim: Head Farm, 1982. 217 S. ISBN 978-3-92244502-9
- Nackter Wahnsinn. Die Wirklichkeit und die Suche nach ihr zwischen Konsens und Nonsens. Minima Maxima. Grundlegungen zu einer Kritik sämtlicher bestehender Verhältnisse. Hamburg: Michael Kellner, 1984. ISBN 978-3922035237
- Stille Wasser. Gedichte. Ostheim/Rhön: Peter Engstler, 1987. 100 S. ISBN 978-3929375459
- Ohne Menschen – Erzählungen einer Landschaft. Löhrbach: Die Grüne Kraft, 1988. 113 S. ISBN 978-3-92581726-7
- Pschschhh … sechs Versuche, in den Ofen zu pinkeln. Frankfurt/M.: Paria, 1989. 58 S. ISBN 978-3922952145
- Der Gärtner im Dschungel. Odisheim: Head Farm, 1992. 61 S. ISBN 3-922445-09-8
- Die beiden Hände des Sperbers. Neue Gedichte. Ostheim/Rhön: Peter Engstler, 1993. 24 S. ISBN 3-929375-03-6
- Vogelschau. Gedichte aus dem Nachlass. Ostheim/Rhön: Peter Engstler, 1995. 32 S. ISBN 3-929375-08-7
- Moor – ein Versuch, nichts zu erzählen. Aus dem Nachlass hrsg. von Mo Salzinger. Odisheim: Head Farm, 1996. 135 S. ISBN 3-922445-08-X
- Best of Jonas Überohr. Popkritik 1966–1982. Herausgegeben von Frank Schäfer. Hamburg: Philo Fine Arts (Fundus 187), 2010. 350 S. ISBN 978-3-86572-575-2
Literatur (Auswahl)
- Hadayatullah Hübsch, Nachruf: Helmut Salzinger. Swinging Überohr. In: SPEX 02/1994 (1994)
- Klaus Modick, MO Salzinger und Michael Kellner (Hg.), Humus. Hommage à Helmut Salzinger (1996)
- Natias Neutert, Nachruf: Adieu, alter Rabe! In: Krachkultur 6/1996
- Caroline Hartge und Ralf Zühlke (Hrsg.), querFALK. Buch über eine Zeitschrift (2007)
Weblinks
- Literatur von und über Helmut Salzinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Die Beatles hassen? Yeah! bei Jungle World
Kategorien:- Deutscher Journalist
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