Henry E. Steinway

Henry E. Steinway

Heinrich Engelhard Steinweg (* 15. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz; † 7. Februar 1871 in New York; auch Heinrich Engelhardt Steinweg oder Henry E. Steinway) war Klavierbauer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Heinrich Engelhard Steinweg hatte eine Kindheit voller Schicksalsschläge und begann im Alter von 15 Jahren als Schreiner und später als Orgelbauer in Goslar. Schon bald entdeckte er seine Liebe zur Musik, wurde Kirchenorganist und begann, wegen der strengen Zunftbedingungen zunächst heimlich in seiner Küche, Instrumente zu bauen. In Braunschweig begann er mit dem Bau von Gitarren und Zithern und ging dann zum Bau von Tafelklavieren, Pianinos und Flügeln über. Sein erstes 1835 selbstgebautes Tafelklavier schenkte er seiner Braut Juliane zur Hochzeit. 1836 entstand der erste Flügel in einer alten, als Werkstatt hergerichteten Waschküche in Seesen.

Aufgrund der unruhigen politischen Lage übergab Steinweg 1850 das Braunschweiger Geschäft seinem Sohn Theodor (1825–1889). 1851 emigrierte er mit vier anderen Söhnen nach New York, wo sie zunächst in mehreren Klavierfabriken arbeiteten. 1853 machten sie sich selbständig. Heinrich Steinweg anglisierte 1854 seinen Namen in Henry E. Steinway, die Firma hieß seitdem Steinway and Sons. Das Geschäft nahm schnell einen enormen Aufschwung, nachdem es 1855 auf der New Yorker Industrieausstellung den ersten Preis für seine kreuzsaitigen Pianofortes erhalten hatte, dies war eine Entwicklung von Henry Steinway jr. 1856 wurde der erste Flügel gebaut. 1866 errichtete die Firma einen eigenen Konzertsaal in New York, die Steinway Hall, damals einer ihrer größten Konzertsäle.

Wilhelm (auch: William) Steinway, der vierte Sohn, unterstützte die Armen von Seesen und stiftete den Park im Osten der Stadt, der nach ihm benannt ist. Zum Dank dafür ernannten ihn die Stadtväter 1888 zum Ehrenbürger.

Theodor Steinweg verkaufte 1865 die Braunschweiger Firma an Wilhelm Grotrian (sie existiert noch heute unter dem Namen Grotrian-Steinweg) und trat in das New Yorker Geschäft ein, nachdem seine Brüder Heinrich 11. März 1865 in New York und Karl 31. März 1865 in Braunschweig gestorben waren; Albert Steinweg war bereits 1876 in New York gestorben.

Nachleben

Henry E. Steinway ist auf dem Green-Wood Cemetery in Brooklyn, New York, begraben.

Im städtischen Museum Seesen informiert eine Dauerausstellung über die Familie und die Firma Steinway. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht das erste in den USA gebaute Tafelklavier von Steinway & Sons.

Literatur

  • Horst-Rüdiger Jarck und Gerhard Schildt (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte. Jahrtausendrückblick einer Region. Braunschweig 2000
  • Ronald V. Ratcliffe: Steinway & Sons. Propyläen-Verlag, Frankfurt am Main (u. a.) 1992, ISBN 3549071922
  • Richard K. Lieberman: Steinway & Sons. Eine Familiengeschichte um Macht und Musik. Kindler, München 1996, ISBN 3463402882
  • Dirk Stroschein: Von Steinweg zu Steinway. Eine deutsch-amerikanische Familiensaga (Hörbuch auf Audio-CD). ISBN 3455320139
  • Paul Zimmermann: Steinweg, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 36, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 22–25.

Weblinks


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