- Henry Stutzbach
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Henry Stutzbach (* 1938 in Berlin; † 1. Oktober 1970 in Leipzig) ist das vom Schriftsteller Hans Girod gewählte Pseudonym eines Serienmörders, der am 13. und 14. Februar 1969 drei Frauen in Berlin tötete. Er wurde durch Unerwarteten Nahschuss hingerichtet. Der Rechtsmediziner und frühere Leiter des Instituts für Rechtsmedizin Berlins Gunther Geserick sowie die Co-Autoren Vendura und Wirth bezeichnen den Mann als Hilmar S.
S. war der Sohn eines streitsüchtigen und jähzornigen Vaters, der seine Familie nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft verließ. Stutzbach fiel gegen Ende der Schulzeit durch Jähzorn und Schwänzen auf. Er galt als kontaktarmer Einzelgänger und Außenseiter. Nach Beendigung der Schule begann er eine Lehre, konnte sie aber nicht beenden. Er arbeitete zunächst als Gelegenheitsarbeiter. Um körperliche Defizite auszugleichen, trat er mit 17 einem Boxklub bei. Seither fiel er auch als Schläger auf und wurde mehrfach wegen Gewaltdelikten bestraft. Mehrere Versuche, im Westen Deutschlands Fuß zu fassen, schlugen fehl. Schließlich erhielt er eine Stelle als Laborassistent und später Sektionsgehilfe am pathologischen Institut der Charité. An dieser Stellung entwickelte er Interesse und bildete sich fort. Er legte sich privat eine Messersammlung zu.
Am 13. Februar ging er zu zwei ehemaligen Geliebten und ermordete diese durch Erwürgen und Stiche in die Herzgegend, anschließend „sezierte“[1] er die Leichen. Er betrachtete diese Tötungen als Probe für die Ermordung seiner Ex-Frau. Am 14. Februar 1969 begab er sich zu ihr, schnitt ihr die Kehle durch und „sezierte“ auch sie.
Der Prozess gegen S. wurde unter strenger Geheimhaltung durchgeführt, da aus Sicht der damaligen Machthaber in der DDR dieser Fall Propagandamöglichkeiten für den Westen bot. Er wurde zum Tode verurteilt und am 1. Oktober 1970 in der Strafvollzugsanstalt Leipzig durch Kopfschuss hingerichtet.
Einzelnachweise
- ↑ So bezeichnete er selbst den Vorgang gegenüber den Polizeibehörden – vgl. Hans Girod, Blutspuren S. 219-220
Literatur
- Hans Girod, Blutspuren – Weitere ungewöhnliche Mordfälle aus der DDR, München 2003, ISBN 3-426-77634-0
- Gunther Geserick/Klaus Vendura/Ingo Wirth, Zeitzeuge Tod. Spektakuläre Fälle der Berliner Gerichtsmedizin, Militzke-Verlag, Leipzig 2003, ISBN 3-86189-605-2
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