Herbert Feurer

Herbert Feurer
Herbert Feurer (2010)

Herbert „Funki“ Feurer (* 14. Jänner 1954 in Aspang, Niederösterreich) ist ein ehemaliger österreichischer Fußballspieler auf der Position eines Torhüters.

Inhaltsverzeichnis

Aktive Karriere

Schon als Nachwuchsspieler war Funki ein großartiger Tormann und Rapid-Fan. In den österreichischen Nachwuchsteams (wo er bereits Hans Krankl kennenlernte) trug er zumeist grüne Pullover. Beim damaligen Zweitdivisionär 1. SC Wiener Neustadt brachte er so gute Leistungen, dass ihn Robert Körner und Funktionär Kurt Eichelberger im Sommer 1976 nach Hütteldorf holten. Dort verdrängte er den bisherigen Standardkeeper Peter Barthold und bestritt in seiner ersten Saison 28 von 36 Meisterschaftsspielen für die Grün-Weißen. Seine Premiere gab er im Heimspiel gegen Admira-Wacker am 11. August, das 2:0 gewonnen wurde. Es sollte eine lange Zeit für ihn im Westen Wiens werden.

Als absoluter Höhepunkt seiner Karriere kann wohl das Europacup-Spiel gegen Celtic Glasgow am 12. Dezember 1984 bezeichnet werden. Rapid hatte das Heimspiel 3:1 gewonnen und im Rückspiel lagen die Schotten mit 2:0 in Front, ehe Verteidiger Rudi Weinhofer nach einem verfehlten Flaschenwurf zu Boden ging. Rapid protestierte und das Rückspiel wurde neu ausgetragen – eben am besagten 12. Dezember, diesmal im ehrwürdigen Old Trafford in Manchester. Peter Pacult konnte bereits in der 17. Minute die Führung der Wiener erzielen, ehe in der 65. Minute ein aufgebrachter Celtic-Fan aufs Feld lief und den verdutzten Feurer mit Schlägen und Tritten traktierte. Der Goalie rappelte sich wieder auf, spielte weiter und hielt sein Tor bis zum Schlusspfiff sauber – Rapid stand im Viertelfinale.

1985 fand ein anderer junger Keeper den Weg nach Hütteldorf: Michael Konsel war von der Vienna zu Rapid gestoßen. Wie es dem Charakter von Herbert Feurer entspricht, war er weder sauer noch verstellte er seinem designierten Nachfolger den Weg, sondern bemühte sich im Training, dem Jungspund alles zu vermitteln, was einen exzellenten Torhüter ausmacht. In der Saison 1985/86 spielte Feurer noch elfmal, während Konsel auf 25 Einsätze kam. Sein letztes Meisterschaftsspiel für die Grün-Weißen machte Funki ebenfalls gegen die Admira am 13. August 1989 – diesmal auswärts und mit einer 1:2 Niederlage. Drei Tage später durfte er nochmals im Cup gegen SVg Oberwart ran (3:0 Sieg) und danach war Schluss einer großartigen Karriere.

Der Trainer Feurer

Als Hans Krankl 1989 Trainer bei den Rapidlern wurde, kam auch Funki Feurer als Tormannbetreuer zurück und gemeinsam gingen sie auch im Sommer 1992. Der VfB Mödling rief und der Niederösterreicher blieb zwei Jahre im Süden Wiens. Ernst Dokupil holte ihn 1994 zurück und ein Jahr später erlebte er sein zweites Europacup-Finale mit seinem Lieblingsklub – diesmal als Co-Trainer. Im April 1998 zerstritt er sich mit dem damaligen Trainer Heribert Weber und verließ mit Wehmut den Verein. Ab der Saison 2000/01 war Herbert Feurer wieder als Tormanntrainer bei Rapid Wien tätig. Er legte die Funktion mit 31. Dezember 2006 aus gesundheitlichen Gründen zurück.

Herbert Feurer trainierte außerdem von 1993 bis 2002 die Torhüter des österreichischen Nationalteams.

Sonstiges

Funki Feurer ist nicht nur als Tormann herausragend gewesen, sondern bis heute auch für seine „Wuchteln“ gefürchtet. Ganz in diesem Sinne gibt es auch drei Bücher von ihm, welche die besten Anekdoten rund um Rapid liefern.

Statistik & Erfolge

  • 289 Meisterschaftsspiele für Rapid
  • 32 Europacupspiele
  • 7 Länderspiele
  • WM-Teilnahme 1982
  • 4 x Österreichischer Meister (1982, 1983, 1987, 1988)
  • 4 x Österreichischer Cupsieger (1983, 1984, 1985, 1987)
  • Finale im Europacup der Cupsieger (1985)
  • 2 x Österreichs "Fußballer des Jahres" (1980, 1981)

Literatur

  • Peter Linden, Peter Klöbl: 100 Stars in Grün-Weiß. Wien 1999.
  • Roland Holzinger: Rapid, Die Chronik 1899-1999. Wien 1999.
  • Herbert Feurer, Peter Linden: Rapid "Wuchteln". Wien 2000.

Weblinks


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