- Herbert Junghanns
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Herbert Junghanns (* 15. November 1902 in Zwickau[1]; † 24. Februar 1986) war ein deutscher Chirurg. Er war unter anderem Chefarzt des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses in Frankfurt am Main und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Zu seinen Schwerpunkten zählte die Wirbelsäulenchirurgie.[2]
In der Zeit des Nationalsozialismus war Junghanns Mitglied der NSDAP, der SA und des NS-Ärztebundes. Er war 1944 Arzt im Waldkrankenhaus Köppern, einem psychiatrischen Ausweichkrankenhaus der Aktion Brandt, die unter dem Deckmantel der Räumung von psychiatrischen Anstalten zur Umwandlung in Lazarette die Erwachsenen-Euthanasie weiterbetrieb.[1]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs arbeitete Junghanns von 1945 bis 1962 am evangelischen Krankenhaus Oldenburg. Nachdem er 1961 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie geworden war, wurde er 1962 Chefarzt des Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhauses in Frankfurt am Main.[1] Im November 1962 gründeten dort auf seinen Aufruf hin 16 wissenschaftliche Medizinische Fachgesellschaften die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF).
Junghanns war seit 1965 Herausgeber der Buchreihe Die Wirbelsäule in Forschung und Praxis. Als Chirurg erhielt er verschiedene Auszeichnungen, wie das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und das Große Bundesverdienstkreuz. Die deutsche Gesellschaft für Chirurgie verlieh ihm die Ernst-von-Bergmann-Plakette in Gold.[1]
Schriften
- Die gesunde und die kranke Wirbelsäule in Röntgenbild und Klinik.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer Taschenbuch Verlag, Zweite aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2005, S. 292.
- ↑ Ehrung der Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung
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