- Hermann Hüffer
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Joseph Julius Alexander Hermann Hüffer (* 24. März 1830 in Münster, Westfalen; † 15. März 1905 in Bonn) war ein deutscher Jurist und Historiker.
Hermann Hüffer studierte 1848 bis 1851 in Bonn und Berlin die Rechte, habilitierte sich 1855 in Bonn, wurde 1860 außerordentlicher und 1873 ordentlicher Professor der Rechte daselbst und 1884 zum Geheimen Justizrat ernannt. 1902 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Er gehörte 1864 bis 1865 dem preußischen Abgeordnetenhaus und 1867 bis 1870 dem Reichstag des Norddeutschen Bundes als Mitglied an.[1]
In seinem Werk Österreich und Preußen bis zum Abschluß des Friedens von Campo Formio von 1868 hat er namentlich Sybels Auffassung und Beurteilung der preußischen und der österreichischen Politik als zu parteiisch bekämpfte und eine Mittelstellung zwischen Heinrich von Sybel und dessen österreichischen Gegnern, besonders Vivenot, einzunehmen versucht. Diese hat er in einer polemischen Schrift: Politik der deutschen Mächte im Revolutionskrieg von 1869, gegen ersteren verteidigt. Daran schloss sich das umfassende Werk zum Der Rastatter Kongreß und die zweite Koalition im Jahr 1878 an.
Außerdem gab er mehrere literarhistorische Aufsätze über Heinrich Heine (Berlin 1879), Marianne von Willemer u. a. heraus. Seine erst nach dem Tod von Professor Ernst Sieper herausgegebenen "Lebenserinnerungen" sind von kulturhistorischer Bedeutung für die Beschreibung des akademischen Lebens in Deutschland in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Schriften
- Beiträge zur Geschichte der Quellen des Kirchenrechts und des römischen Rechts im Mittelalter (Münster 1862)
- Forschungen auf dem Gebiet des französischen und rheinischen Kirchenrechts (1863)
- Österreich und Preußen bis zum Abschluß des Friedens von Campo Formio (Bonn 1868),
- Der Rastatter Kongreß und die zweite Koalition (Bonn 1878, 2 Bände).
- Politik der deutschen Mächte im Revolutionskrieg (Münster 1869)
- Hermann Hüffer: Lebenserinnerungen. Herausgegeben von Ernst Sieper Verlag Georg Reimer Berlin 1914
Einzelnachweise
- ↑ Specht, Fritz / Schwabe, Paul: Die Reichstagswahlen von 1867 bis 1903. Eine Statistik der Reichstagswahlen nebst den Programmen der Parteien und einem Verzeichnis der gewählten Abgeordneten. 2. Aufl. Berlin: Verlag Carl Heymann, 1904, S. 169
Weblinks
Wikisource: Hermann Hüffer – Quellen und Volltexte- Literatur von und über Hermann Hüffer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Hermann Hüffer in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Nachlass von Hermann Hüffer in der Universitäts- und Landesbibliothek Bonn
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
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