- Hermann Rathmann
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Hermann Rathmann bzw. Hermann Rahtmann (* 1585 in Lübeck; † 30. Juni 1628 in Danzig) war ein lutherischer Theologe in Danzig und Zentralfigur des nach ihm benannten „Rathmannschen Streites“.
Leben und Wirken
Hermann Rathmann studierte an der Universität Rostock und am Seminar der Jesuiten in Köln. In der Rheinstadt war er - zur Finanzierung seines Lebensunterhaltes - Korrektor in einer Druckerei. Wegen seiner lutherischen Gesinnung erließ ihm die Universität Köln den Religionseid bei der Verleihung der Magisterwürde.
Rathmann hielt philosophische Vorlesungen an den Universitäten in Frankfurt am Main und Leipzig und widmete sich dem Studium der lutherischen Theologie.
Im August 1612 wurde er Diakonus an der Johanniskirche in Danzig, wechselte aber noch im gleichen Jahr an die Marienkirche und wirkte ab 1626 als Pfarrer an der dortigen Katharinenkirche. Er starb zwei Jahre später im Alter von 43 Jahren.
Hermann Rathmanns Name wurde bekannt im „Rathmannschen Streit“, den er durch sein Werk „Jesu Christi: des Königs aller Könige und Herrn aller Herren Gnadenreich“ im Jahr 1621 hervorrief. In der Auseinandersetzung mit orthodoxen Lutheranern in Danzig und besonders mit Cölestin Myslenta, Pfarrer am Dom in Königsberg, ging es u.a. um die Geltung des Wortes Gottes der Heiligen Schrift und um die Frage wie sich Glaube und Verstehen einander zuordnen. Eine Antwort gab u.a. der Danziger Pfarrer Abraham Calov zu dem Lehrstück „De efficacia scripturae sacrae“. Unterstützung erhielt Rathmann aus der Reihe der lutherischen Fakultäten nur von Rostock.
Literatur
- von Engelhardt, M., Der Rathmannsche Streit, in: Zeitschrift für historische Theologie 24, 1954, 43-131
- Bertling: Rathmann, Hermann. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 27, Duncker & Humblot, Leipzig 1888, S. 357 f.
Weblinks
- Druckschriften von und über Hermann Rathmann im VD 17
- Susanne Siebert: Hermann Rathmann. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL).
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