- Alpenverein Donauland
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Die Sektion Donauland war eine insbesondere von jüdischen Bergsteigern in Wien gegründete Sektion des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV). Sie wurde 1924 nach dem Ausschluss aus dem DuÖAV in den Alpenverein Donauland umgewandelt.
Geschichte
Sie entstand aufgrund der antisemitischen Ausrichtung von großen Teilen des DuÖAV. Eduard Pichl, der Vorsitzende der Sektion Austria setzte 1921 den Arierparagraphen in seiner Sektion durch. Im gleichen Jahr wurde die Sektion Donauland gegründet, in der sich viele ausgeschlossene Bergsteiger sammelten, u. a. Viktor Frankl, Fred Zinnemann und Joseph Braunstein. Erster Vorsitzender der Sektion Donauland wurde der bekannte Bergsteiger und mit einer Jüdin verheiratete Karl Hanns Richter. Im Dezember 1924 gelang es der rechtsradikalen Seite, die Sektion Donauland auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit fadenscheinigen Gründen aus dem DuÖAV auszuschließen. Der Widerstand seitens anderer Sektionen war nur schwach, lediglich die Sektionen Aachen, Barmen, Berlin, Essen, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Gummersbach, Leipzig, Mainz, Marburg, Zwickau und Gleiwitz (von insgesamt über 300) versuchten, den Ausschluss zu verhindern. Die Sektion Donauland wurde von ihren Mitgliedern in den Alpenverein Donauland umgewandelt.
Aus Solidarität und zur Unterstützung von Donauland gründeten auch 600 Berliner Bergsteiger einen neuen Verein, den Deutschen Alpenverein Berlin (DAVB), der von 1928 bis 1931, zusammen mit Donauland das Friesenberghaus plante und errichtete. 1934 wurde der Berliner Verein von den Nationalsozialisten verboten, nach dem Anschluss Österreichs, 1938, auch Donauland. Das Friesenberghaus wurde danach von der Wehrmacht beschlagnahmt.
Der Alpenverein Donauland wurde 1945 wiedergegründet. Dessen Friesenberghaus wurde 1945 vollständig ausgeplündert. Die wenigen Holocaust-Überlebenden des Alpenvereins Donauland vermochten nicht, das Haus wieder instand zu setzen und zu unterhalten, so wurde es schließlich 1968 der Sektion Berlin übereignet. 2003 wurde es nach grundlegender Sanierung und Erweiterung zu einer internationalen Begegnungsstätte gegen Intoleranz und Hass.
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