- Heteropteryx
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Malaiische Riesengespenstschrecke Systematik Ordnung: Gespenstschrecken (Phasmatodea) Teilordnung: Areolatae Überfamilie: Bacilloidea Familie: Heteropterygidae Gattung: Heteropteryx Art: Malaiische Riesengespenstschrecke Wissenschaftlicher Name der Gattung Heteropteryx G. R. Gray, 1835 Wissenschaftlicher Name der Art Heteropteryx dilatata (Parkinson, 1798) Die Riesengespenstschrecke oder auch Malaiische Riesengespenstschrecke (Heteropteryx dilatata) ist eine von Insektenliebhabern häufig gehaltenen Art aus der Ordnung der Gespenstschrecken (Phasmatodea).
Inhaltsverzeichnis
Name und Systematik
Die Art wird gelegentlich wegen der Färbung der Weibchen auch als Riesenblatt-Gespenstheuschrecke[1], Grüne Riesengespenstschrecke oder, bezugnehmend auf die im Englischen üblichen Namen „Jungle Nymph“ beziehungsweise „Malayan Jungle Nymph“, als Dschungelnymphe[2] bezeichnet.
Sie ist der einzige Vertreter der von Gray im Jahre 1835 aufgestellten Gattung Heteropteryx und wurde 1798 von Parkinson unter dem Namen Phasma dilatatum beschrieben. Alle durch weitere Beschreibungen von Vertretern dieser Gattung entstandene Namen gelten heute als Synonyme zu Heteropteryx dilatata. Dies sind:
- Heteropteryx castelnaudi Westwood, 1874
- Phasma (Eurycantha) graciosa Westwood, 1848
- Leocrates graciosa (Westwood, 1848)
- Heteropteryx hopei Westwood, 1864
- Heteropteryx rollandi Lucas, 1882
Der 1875 von Stål eingeführte Gattungsname Leocrates ist synonym zu Heteropteryx.
Der Holotypus ist ein weibliches Tier, welches in Sydney hinterlegt ist.[3]
Vorkommen
Heteropteryx dilatata stammt, wie ihr deutscher Name schon vermuten lässt, vom Malaiischen Archipel, genauer aus Westmalaysia und Thailand.
Merkmale
Die eindrucksvollen Weibchen werden 14 bis 17 Zentimeter lang und dürften mit 30 bis 70 Gramm zu den schwersten Phasmiden überhaupt gehören.[4] Neben den typisch grün gefärbten, gibt es seltener auch gelbe oder rotbraune Weibchen. Ihre Flügelpaare sind beide verkürzt, wobei die in Ruhe von den grünen Vorderflügeln verdeckten Hinterflügel auffallend rosarot sind. Kopf, Körper und Beine sind bedornt. Der abgeflachte Körper ist insbesondere entlang der Körperkanten einschließlich des Abdomens mit einer Reihe Dornen versehen. Die Männchen sind dagegen schlank und werden nur etwa 9 bis 13 Zentimeter lang. Sie sind meist einfarbig braun und ebenso am ganzen Körper bedornt. Die Flügel bedecken das gesamte Abdomen. Die schmalen, aber nur wenig kürzeren, als Tegmina ausgebildeten Vorderflügel, haben einen hellen vorderer Rand, der den Tieren mit geschlossenen Flügeln den typischen Seitenstreifen über das Mesonotum und das halbe Abdomen verleiht. Die voll ausgebildeten Hinterflügel sind rötlich und mit einem braunen Netzmuster gezeichnet.[2]
Lebensweise
Beide Geschlechter sind bei Gefahr zur Abwehrstridulation fähig. Dabei werden immer wieder die farbigen Hinterflügel ruckartig aufgespannt. Außerdem drohen die Tiere dann, ähnlich wie die Vertreter der nahe verwandten Gattung Haaniella, mit erhobenem Abdomen und dem Angreifer entgegen gestreckten, abgespreizten Hinterbeinen.[2] Bei Kontakt werden die Schienen der Hinterbeine dann schnell gegen die Schenkel geschlagen, was durch die Dornen insbesondere der Schienen eine effektive Verteidigung gewährleistet.[5]
Fortpflanzung
Das Weibchen legt die 7 bis 7,5 Millimeter langen, 5 Millimeter breiten und etwa 70 Milligramm schweren Eier einzeln mit ihrem Legestachel (Ovipositor) in den Boden ab. Nach etwa 7 bis 12 Monaten schlüpfen die Nymphen. Diese bilden bis zum vierten Larvenstadium Schlafgemeinschaften, bei denen die Tiere klumpen- oder kettenförmig aneinander an den Nahrungspflanzen hängen. Etwa ein Jahr nach dem Schlupf erfolgt die Imaginalhäutung, welche bei den Männchen die fünfte und bei den Weibchen die sechste Häutung ist.[1] Die Imagines leben dann noch etwa 6 bis 12 Monate.[2]
Terrarienhaltung
Die Haltung erfolgt in Terrarien mit sandhaltiger Blumenerde. Als Futter werden beblätterte Zweige von Brombeeren, Efeu, Eichen und Weißdornen angeboten. Die Größe des Terrariums muss der Anzahl der Tiere angepasst sein. Für ein Paar sollte das Terrarium nicht kleiner als 40 x 40 x 40 Zentimeter sein. Die Futterzweige können in eine enghalsige Vase oder Flasche gestellt werden, damit diese länger frisch bleiben, die Blätter werden zusätzlich täglich mit Wasser besprüht.
Die vom Weibchen abgelegten Eier können dem Terrarium entnommen werden und in einer sogenannten Heimchendose bei etwas Feuchtigkeit und 25 bis 30° C inkubiert werden. Die gleichen Temperaturen sollten bei der Aufzucht der Nymphen herrschen. Die Luftfeuchtigkeit sollte nicht unter 70 Prozent liegen.
Die Art wird von der Phasmid Study Group unter der PSG Nummer 18 geführt.[6]
Bilder
Quellen
- ↑ a b Löser: Exotische Insekten, Tausendfüßer und Spinnentiere - eine Anleitung zur Haltung und Zucht. Ulmer, Stuttgart 1991, ISBN 3-8001-7239-9
- ↑ a b c d Seiler, Bradler, Koch: Phasmiden - Pflege und Zucht von Gespenstschrecken, Stabschrecken und Wandelnden Blättern im Terrarium. bede, Ruhmannsfelden 2000, ISBN 3-933646-89-8
- ↑ www.phasmida.seciesfile.org - Taxonomische Datenbank der Gespenstschrecken
- ↑ www.phasmatodea.de - Phasmatodea-Seite von Oskar V. Conle und Frank H. Hennemann
- ↑ Zompro, O.: Gespenstheuschrecken der Familie Heteropterygidae im Terrarium - Reptilia - Terraristik Fachmagazin (Nr. 24, August/September 2000) Natur und Tier - Münster
- ↑ www.phasmida.myspecies.info - Phasmid Study Group Culture List (engl.)
Weblinks
- www.phasmidenwelt.de (Website rund um Gespenstschrecken)
- www.anolis.de (über Heteropteryx dilatata)
- www.bird-eating-spiders.de (über Heteropteryx dilatata)
- www.dahmstierleben.de (über Heteropteryx dilatata)
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