Heygen

Heygen
Wappen derer von Heygen

Heygen (auch Heggen) ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechtes (Ritterstand). Ihr Stammsitz ist die Gemeinde Heggen, heute ein Ortsteil von Finnentrop im Kreis Olpe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Stamm

Hermann von Heygen ist der älteste bekannte Vertreter der Familie. Er führte 1244 einen Streit mit dem Kloster Oelinghausen.

Herbord von Heygen (* ca. 1250, † 1340) war möglicherweise sein Sohn oder Enkel. Er war gehörte dem Ritterstand (miles) an. 1313-1338 wurde er als Vogt von Heggen genannt und wurde vom Grafen Wilhelm von Arnsberg mit Gütern in Heggen und Mahlrechten zu Ahausen belehnt. 1338 kamen noch Fischereirechte hinzu. 1325 trat er als Zeuge für das Kloster Grafschaft und 1326 für den Ritter Theodor von Schnellenberg auf. Nach seinem Tode wurde sein Bruder Hermann von Heygen, gen. Kulinch, von Graf Gottfried von Arnsberg mit den gleichen Rechten belehnt.

Franco von Heygen, (* ca. 1300, † 1365) ein Sohn oder Neffe Herbords, trat die Nachfolge der Brüder an und wurde 1342 im Lehnsregister von Arnsberg aufgeführt. 1347 verkaufte er dem Pastor zu Helden ihren Wald in Tecklinghausen. Mit seiner Frau Katharina, geb. von Wenne, hatte er vier Kinder, Heidenreich, Johann, Franco und Hermann, durch die verschiedene Linien begründet wurden:

Heygen zu Bamenohl

Heidenreich von Heygen (* ca. 1330, † nach 1391) wurde 1357 durch den Grafen Gottfried von Arnsberg mit dem gesamten Gut und den Mahl- und Fischereirechten belehnt. Er war in erster Ehe mit Luitgard von Plettenberg und in zweiter Ehe mit Belecke von Hundem, genannt Pepersack verheiratet. Durch seine zweite Frau kam er um 1360 in Besitz von Haus Bamenohl. 1379 wurde er in einer Fehde durch den Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden in Attendorn ins Gefängnis gesperrt und mußte für seine Entlassung Haus und Hof Bamenohl dem Erzbischof als Offenhaus anbieten. 1391 erklärte er seinen Verzicht auf sein Heggener Gut, das die Familie van der Beke den armen Leuten und dem Hospital vor Attendorn gegeben hätten.

Angela von Heygen, seine Tochter, erbte Bamenohl. Um 1433 heiratete sie Heidenreich von Plettenberg, Knappe und Erbe zu Finnentrop, wodurch das Haus Bamenohl in Besitz der Familie von Plettenberg kam.

Heygen zu Ewig

Johann von Heygen (* ca. 1340), der zweite Sohn Francos des Älteren, heiratete in das Rittergut Ewig bei Attendorn ein. 1412-1429, offenbar nach seinem Tod, wurde dort mit Hilfe einer Stiftung des Attendorner Kaufmanns Heinrich Weeke das Augustiner-Chorherrenkloster Ewig erbaut, für das das Rittergut die ökonomische Grundlage bildete.

Wedekind von Heygen zu Ewig (* ca 1370), sein Sohn, wurde zwischen 1422 und 1446 erwähnt. Er beerbte 1425 die Heggener Güter seines verstorbenen Onkels Franco des Jüngeren. Seine Frau hieß Meene.

Heinrich von Heygen zu Ewig (* ca. 1460, † 1544), ein Nachfahre Wedekinds, war mit einer Clara verheiratet, mit der er vier Kinder hatte: Johann, Margarethe, Elisabeth und Anna. Margarethe heiratete 1544 Christoph von Schnellenberg zu Ahausen, ihre Schwestern traten in das Kloster Oelinghausen ein.

Johann von Heygen zu Ewig (* ca 1490, † 1571) heiratete Anna Wrede, Erbin von Haus Amecke. Das Paar geriet offenbar in finanzielle Schwierigkeiten. 1544 verkauften sie ihr Berggut Mollberg an ihren Schwager Christoph von Schnellenberg und überließen ihm auch den Zehnten von Heggen. 1566 verpfändeten sie auch ihren Hof an den Mann der Tochter Christophs von Schnellenberg, Hermann von Neuhoff. Nach ihrem Tode wurde der letzte Besitz am 7. März 1571 unter den vier Kindern aufgeteilt: Johann von Heygen und der Mann seiner Schwester, Johann von Bödinkhausen erhielten das Gut in Ewig, Heinrich und Kaspar erhielten das Gut Amecke.

Die Familie ist mit dem Tod von Engelbert Heinrich von Heygen ausgestorben, der 1650 noch lebte.[1]

Wappen

Das Wappen zeigt in Schwarz einen schrägrechts liegenden silbernen Balken, beidseitig begleitet von jeweils drei aneinander liegenden schmalen silbernen Balken. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken über einem schwarz-silbernen Wulst ein natürliches Menschenhaupt zwischen einem offenen schwarzen, mit den nach außen absteigenden Balken belegten Flug.

Weitere Namensträger

  • Lambertus Johannes van Heygen (1920-2007) niederländischer Erzbischof von Bertoua in Kamerun.
  • Heinz Günter Heygen (* 1953) Fernsehmoderator
  • van Heygen, belgische Reederei in Gent

Einzelnachweise

  1. Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Görlitz 1901-1903, Band 1, S. 68

Literatur

  • Albert K. Hömberg: Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen und ihre Besitzer, Heft IX.
  • Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Görlitz 1901-1903, Band 1, S. 68 - Digitalisat

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lambertus Johannes van Heygen — Lambertus Johannes van Heygen, auch Lambertus van Heygen (* 9. Dezember 1920 in Den Haag, Niederlande; † 30. Mai 2007 in Weert, Niederlande) war Erzbischof von Bertoua in Kamerun. Leben Lambertus van Heygen trat dem Orden der Spiritaner… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Des Évêques Et Archevêques De Bertoua — (Archidioecesis Bertuanus) L évêché camerounais de Bertoua est créé le 17 mars 1983 par détachement de l évêché de Doumé. Il est érigé en archevêché le 11 novembre 1994. Est évêque 17 mars 1983 11 novembre 1994: Lambertus van Heygen (Lambertus… …   Wikipédia en Français

  • Liste des eveques et archeveques de Bertoua — Liste des évêques et archevêques de Bertoua Liste des évêques et archevêques de Bertoua (Archidioecesis Bertuanus) L évêché camerounais de Bertoua est créé le 17 mars 1983 par détachement de l évêché de Doumé. Il est érigé en archevêché le 11… …   Wikipédia en Français

  • Liste des évêques et archevêques de Bertoua — (Archidioecesis Bertuanus) L évêché camerounais de Bertoua est créé le 17 mars 1983 par détachement de l évêché de Doumé. Il est érigé en archevêché le 11 novembre 1994. Est évêque 17 mars 1983 11 novembre 1994: Lambertus van Heygen (Lambertus… …   Wikipédia en Français

  • Liste des évêques et archevêques de bertoua — (Archidioecesis Bertuanus) L évêché camerounais de Bertoua est créé le 17 mars 1983 par détachement de l évêché de Doumé. Il est érigé en archevêché le 11 novembre 1994. Est évêque 17 mars 1983 11 novembre 1994: Lambertus van Heygen (Lambertus… …   Wikipédia en Français

  • Roman Catholic Archdiocese of Bertoua — The Roman Catholic Archdiocese of Bertoua is the Metropolitan See for the Ecclesiastical province of Bertoua in Cameroon.History* 1983.03.17: Established as Diocese of Bertoua from the Diocese of Doumé * 1994.11.11: Promoted as Metropolitan… …   Wikipedia

  • Burg Peperburg — Ruine Peperburg Modell der Peperburg (Museum der Stadt Lennestadt) Alternativname(n) …   Deutsch Wikipedia

  • Haus Amecke — Innenhof Haus Amecke Seitenansicht …   Deutsch Wikipedia

  • Lackenegger — Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Hes–Hez — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”