Heylshof

Heylshof

Cornelius Wilhelm Heyl, ab 1886 Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Dr. h.c. (* 10. Februar 1843 in Worms; † 25. September 1923 in Berg SG) war Lederindustrieller, Reichstagsabgeordneter, Mitglied und Präsident der I. hessischen Abgeordneten-Kammer (Januar 1874 - Juli 1878, 30. Oktober 1879 - Oktober 1881 und Juni 1893 bis November 1918, Nationalliberale Partei, zuletzt bei keiner Fraktion [1]), Kunstliebhaber sowie Ehrenbürger von Worms. Enkel von Cornelius Heyl (* 1792; † 1858), des Begründers der Wormser Lederwerke Cornelius Heyl AG (Gegründet 1834).

Sein Vater Daniel Cornelius Heyl (1818-1844) starb mit 26 Jahren und hinterließ eine Frau und drei Kinder. Auch das älteste der Kinder, Cornelius (1842-1861), starb schon früh bei einem Aufenthalt in London, sodass dann zur Wahrung einer Familientradition der Name „Cornelius“ an Hermann Wilhelm Heyl, den Zweitältesten, weitergegeben wurde. Mit neunzehn Jahren übernahm er die großväterliche Lederfabrik.

Er wurde als großherzoglich hessischer Geheimer Kommerzienrat und Fideikommissherr auf Herrnsheim am 31. März 1886 in Darmstadt in den hessischen Adels- und zugleich Freiherrnstand erhoben [2] und am 22. Dezember 1899 durch die Stadt Worms geehrt für seine finanzielle und ideelle Förderung des Stadtarchivs.

Inhaltsverzeichnis

Kunsthaus Heylshof

Am Mittwoch, dem 23. Juni 1926, wurde das „Kunsthaus Heylshof“ als Nachlass von Freiherr Cornelius Wilhelm und Freifrau Sophie von Heyl zu Herrnsheim feierlich eröffnet und der Stadt Worms gestiftet.

Die Kunstsammlung gehört mit über hundert Gemälden sowie einer Vielzahl von Zeichnungen und Porzellan zu den vielseitigsten und gehaltvollsten Privatsammlungen Deutschlands. Als solche hat sie eine über das künstlerische Interesse hinausgehende, allgemeine Bedeutung. Sie gilt als ein stolzes Denkmal der einzigartigen Kultur, die das Bürgertum der deutschen Städte auch abseits von den großen Metropolen dokumentiert. [3]

Das Museumsgebäude, die frühere Villa Heyl in der Stephansgasse wurde 1881 bis 1884 auf dem Gelände des mittelalterlichen Bischofshofs bzw. der 1725 vollendeten und im Verlauf der Ereignisse im Gefolge der französischen Revolution zerstörten fürstbischöflichen Residenz erbaut. Architekt war der Semperschüler Alfred Friedrich Bluntschli. Das Museum wurde im Frühjahr 1945 teilzerstört und eingeschossig mit Walmdach wiederhergestellt. Seit 1961 ist es wieder öffentlich als „Kunsthaus Stiftung Heylshof“ zugänglich. [4]

Nachfahren

Cornelius Wilhelm hatte insgesamt 7 Kinder, 17 Enkel und zahlreiche Urenkel. Sein Sohn Cornelius von Heyl zu Herrnsheim (1874-1954) übernahm später die Lederwerke. Er heiratete 1907 Mathilde Prinzessin zu Ysenburg (auch Isenburg) und Büdingen, Tochter von Bruno Prinz zu Ysenburg und Büdingen und Bertha Gräfin zu Castell-Rüdenhausen. [5]. Ein weiterer Sohn, Ludwig von Heyl zu Herrnsheim wurde 1924 bis 1927 Abgeordneter im Landtag des Volksstaates Hessen für die DVP.

Weblinks

Quellen

  1. Dr. Michael Rademacher M.A.: Rademachers deutsches biographisches Archiv 1871-1945. In: Dissertation. 2006. Abgerufen am 6. März 2007.
  2. GHdA-Adelslexikon
  3. STIFTUNG KUNSTHAUS HEYLSHOF - Kritischer Katalog der Gemäldesammlung, 1992 Wernersche Verlagsgesellschaft mbH, Worms
  4. Bernd Altmann: Mein Motto fürs Leben bleibt Renaissance - Der Architekt Alfred Friedrich Bluntschli. In: Dissertation Universität Trier. 20. September 2000. Abgerufen am 25. November 2006.
  5. Darryl Lundy: thePeerage.com - A genealogical survey of the peerage of Britain as well as the royal families of Europe. 8. Dezember 2006. Abgerufen am 8. Dezember 2006.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Cornelius Wilhelm von Heyl — Cornelius Wilhelm Heyl, ab 1886 Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Dr. h.c. (* 10. Februar 1843 in Worms; † 25. September 1923 in Berg SG) war Lederindustrieller, Reichstagsabgeordneter, Mitglied und Präsident der I. hessischen Abgeordneten Kammer… …   Deutsch Wikipedia

  • Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim — Cornelius Wilhelm Heyl, ab 1886 Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Dr. h.c. (* 10. Februar 1843 in Worms; † 25. September 1923 Schloss Pfauenmoos, Berg SG, am schweizer Bodensee) war Lederindustrieller, Reichstagsabgeordneter, Mitglied und… …   Deutsch Wikipedia

  • Freiherr Cornelius Wilhelm von Heyl zu Herrnsheim — Cornelius Wilhelm Heyl, ab 1886 Freiherr von Heyl zu Herrnsheim, Dr. h.c. (* 10. Februar 1843 in Worms; † 25. September 1923 in Berg SG) war Lederindustrieller, Reichstagsabgeordneter, Mitglied und Präsident der I. hessischen Abgeordneten Kammer… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Bluntschli — Alfred Friedrich Bluntschli Kirche Enge, Blick von Westen …   Deutsch Wikipedia

  • Pietro Buonaccorsi — Perino del Vaga, eigentlich Pietro Buonaccorsi, (* 1501 in Florenz; † 1547 in Rom) war ein italienischer Maler und Stuckateur der Renaissance. Er erhielt nach seinem Lehrer, dem Florentiner Maler Vaga, den Namen Vaga. In Rom wurde er Raffaels… …   Deutsch Wikipedia

  • Alfred Friedrich Bluntschli — (* 29. Januar 1842 in Zürich; † 27. Juli 1930 in Zürich) war ein Schweizer Architekt, der zwischen 1866 und 1881 in Deutschland arbeitete. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Kulturdenkmäler in Worms-Kernstadt — In der Liste der Kulturdenkmäler in Worms sind alle Kulturdenkmäler im Kernbereich der rheinland pfälzischen Stadt Worms (Stadtteile Stadtzentrum, Innenstadt Nord, Innenstadt Süd, Innenstadt Südwest, Innenstadt West und Karl Marx Siedlung)… …   Deutsch Wikipedia

  • Leonaert Bramer — Leonaert/Leonard Bramer alias Nestelghat (Dec 24 1596, Delft buried Feb 10 1674, Delft) was a Dutch painter, best known for probably being one of the teachers of Johannes Vermeer, although there is no similarity between their work. [… …   Wikipedia

  • Anne Ludwig — (* 1946 in Mainz) ist eine in Speyer lebende Malerin und Buchhändlerin. Seit 1990 beschäftigt sie sich ständig mit dem Thema Akt in der Freien Künstlergruppe Aktzeichnen . Anne Ludwig besuchte 1993, 1994 und 1995 die Europäische Akademie für… …   Deutsch Wikipedia

  • Brekelenkam — Die Schneiderwerkstatt (1661) Quiringh van Brekelenkam (* um 1620 wahrscheinlich in Zwammerdam bei Leiden; † 1668 in Leiden; eigentlich Quiringh Gerritsz. van Brekelenkam) war ein holländischer Genremaler. Biografie Über die Herkunft und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”