- Hezilo von Hildesheim
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Hezilo (auch: Hezelo, Hettilo oder Ethilo) von Hildesheim (* zwischen 1020 und 1025; † 5. August 1079 in Hildesheim) war dort von 1054 bis 1079 Bischof.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Hezilo entstammte wahrscheinlich einer fränkischen Familie und erhielt seine theologische Ausbildung wohl in Bamberg. Unter Kaiser Heinrich III. war er als Mitglied der Hofkapelle 1051/52 zunächst Propst von "St. Simon und Juda" in Goslar und danach 1053 Kanzler für Italien. 1054 wurde er dann als Nachfolger Azelins Bischof von Hildesheim.
Hezilo war darum bemüht, die Position Hildesheims in und um Goslar, dem Herzen der salischen Königslandschaft, zu behaupten, wobei er wie andere führende Mitglieder des Episkopats (u.a. Adalbert von Bremen, Anno von Köln) die Situation während der Unmündigkeit Heinrichs IV. ausnutzte. In Goslar gründete er die St.-Jakobi-Kirche.
Hezilos Bemühungen gipfelten im Rangstreit mit dem Abt Widerad von Fulda, der an Pfingsten 1063 in der Goslarer Kirche zu einem blutigen Gemetzel in Gegenwart des jungen Königs eskalierte, nach Lampert von Hersfeld durch Hezilos persönliche Anfeuerung der Kämpfer.
Während des Sachsenaufstands und des Investiturstreits nahm Hezilo eine teils schwankende, teils vermittelnde Position ein. Zunächst wohl eher den sächsischen Königsgegnern nahestehend, trat er ab 1075, bedingt wohl durch Heinrichs militärische Erfolge, stärker auf die Seite der Königsanhänger und war Mitunterzeichner der antigregorianischen Wormser Erklärung vom 24. Januar 1076.
An seinem Hildesheimer Bischofssitz trat Hezilo als einer der großen Bauherren und Kunstförderer hervor. Den Dom, der 1046 durch Brand vernichtet worden war und den sein Vorgänger Azelin durch einen größeren Neubau hatte ersetzen wollen, ließ er auf den Altfrid-Fundamenten wieder aufbauen. Er stiftete den Heziloleuchter im Dom und das Hezilo-Kreuz für das von ihm gegründete Kreuzstift.
Kaiser Heinrich IV. verlieh im Jahr 1062 Bischof Hezilo von Hildesheim den Forstbann bei Coppenbrügge.
Hezilo wurde in der Mauritiuskirche begraben.
Quellen
- Lampert von Hersfeld: Annalen. Lamperti monachi Hersfeldensis Annales. Neu übersetzt von Adolf Schmidt. Erl. von Wolfgang Dietrich Fritz. (= Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters. Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe; 13). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1957, ISSN 0067-0650
Literatur
- Bernhard Gallistl: Bedeutung und Gebrauch der großen Lichterkrone im Hildesheimer Dom. In: Concilium medii aevi 12, 2009, ISSN 1437-904X Inhalt, S. 43–88
- Bruno W. Häuptli: Hezilo (Hizzil Hildensemensis), Bischof von Hildesheim. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 712–718.
- Tuomas Heikkilä: Das Kloster Fulda und der Goslarer Rangstreit. Academia Scientiarum Fennica, Helsinki 1998, ISBN 951-41-0856-6, (Suomalaisen Tiedeakatemian toimituksia. Sarja Humaniora 298), ISSN 1239-6982.
- Theodor Lindner: Hezilo. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 12, Duncker & Humblot, Leipzig 1880, S. 382 f.
- Ulrich Mattejiet: Hezilo, in: Lexikon des Mittelalters, Band 4. München 1989, ISBN 3-7608-8904-2, Sp. 2206
Weblinks
Vorgänger Amt Nachfolger Azelin Bischof von Hildesheim
1054–1079Udo von Gleichen-Reinhausen Kategorien:- Römisch-katholischer Bischof (11. Jahrhundert)
- Bischof von Hildesheim
- Deutscher
- Geboren im 11. Jahrhundert
- Gestorben 1079
- Mann
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