- Hieroskopie
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Hieroskopie (Opferschau, aus gr.: ιερός / hieros = Heiliges, Opfer und σκοπεῖν = betrachten) bezeichnet das Wahrsagen mittels Opfermaterial, wie etwa Mehl, Öl, Wein oder Rauch. Im engeren Sinne meint der Begriff die Zeichendeutung aus Opfertieren, zumeist ihren Eingeweiden. Dabei wurden z. B. die Form und die Beschaffenheit von Leber (=Heparskopie), Herz, Galle, Milz und Lunge analysiert.
Hieroskopie ist für viele Kulturen belegt und vor allem in keilschriftlichen Quellen aus dem Alten Orient reichhaltig belegt. Auch für europäische Völker wie die Etrusker, die die frühe römische Religion beeinflussten, und die griechische Kultur ist Hieroskopie bekannt. Schriftliche Quellen sind hier im Vergleich zu den altorientalischen Kulturen jedoch nur spärlich vorhanden. Gemeinhin wird angenommen, dass die europäischen Kulturen die Hieroskopie von den altorientalischen Kulturen übernommen haben.
Anstelle des Begriffs Hieroskopie findet auch der Begriff Hieromantie (Wahrsagen aus Opfertieren, von griechisch gleichbedeutend ιερός / hieros und μαντεία / manteia = Wahrsagen) Verwendung.
Siehe auch
Literatur
- Stefan Maul: Omina und Orakel A. In: Ebeling, Meissner (Hrsg.): RLA. Bd. X. 2005. S. 45 - 88. ISBN 978-3-11-018535-5
Kategorien:- Mantik
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