- Missdeutung
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Deutung bezeichnet den Prozess des Erkennens einer Bedeutung. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um einen tatsächlichen oder vermeintlichen Erkenntnisprozess handelt.
Beispiele: Deutung einer sprachlichen, lautativen, mimischen oder gestischen Botschaft (vergl. Kommunikation), von Schrift oder anderen Symbolen und Faktoren (z. B. bei der Wettervorhersage).
Der Begriff Deutung wird auch in folgenden Zusammenhängen benutzt:
- Deutung eines Gegenstandes, um die Zukunft oder den Charakter einer Person vorherzusagen: Wahrsagung, Orakel, Tarot, Physiognomik (Deutung des Gesicht), Chiromantie (Deutung der Hand), Metoposkopie (Deutung der Stirn), Hieroskopie
- Erklärung des Sinnzusammenhangs eines Ereignisses im religiösen oder philosophischen Sinne – siehe Teleologie
- In der Psychotherapie und hier v. a. in der Psychoanalyse die Bewusstmachung von Widerstand, Übertragung und unbewusster Phantasien zum richtigen Zeitpunkt.
- Verstehende Erläuterung eines Kunstwerkes oder Textes – siehe Interpretation bzw. Textinterpretation
- Wahrnehmungsmuster in der Wissenssoziologie – siehe Deutungsmuster
- In der Psychologischen Diagnostik als Prinzip der Interpretation projektiver Tests
- Deutung im Sinne des Verstehens auch außerhalb der philologisch-historischen Wissenschaften, siehe Zf. 4, wie z. B. Verstehende Psychologie, Hermeneutik i. w. S., Semantik, Sinn (Semantik), Zweck, Teleologie oder Sinn des Lebens
Deutungen werden auch benutzt, um eine Geschichte zu deuten, um den Leser einen besseren Einblick in die Geschichte zu geben.
Siehe auch
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