- Hindels
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Josef Hindels (* 10. Januar 1916 in Wien; † 10. Februar 1990 in Wien) war ein österreichischer Antifaschist und Gewerkschaftsführer.
Hindels trat sein gesamtes Leben als engagierter Kämpfer gegen Faschismus und Antisemitismus auf. Aufgrund seiner Gesinnung wurde er im austrofaschistischen Ständestaat verhaftet. 1937 flüchtete er in die Tschechoslowakei, später nach Norwegen und 1941 mit Hilfe der norwegischen Widerstandsbewegung nach Schweden, wo er sich der Gruppe österreichischer Freigewerkschafter anschloss. 1946 kehrte er nach Österreich zurück, wo er beim Aufbau der Zweite Republik einen großen Anteil leistete. Er arbeitete im österreichischen Gewerkschaftsbund und war lange Zeit Zentralsekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten innerhalb des ÖGB und später als freier Publizist tätig.
Leben
Von 1930 bis 1933 machte Josef Hindels eine kaufmännische Lehre. Während dieser Zeit war er Mitglied des Zentralvereines der kaufmännischen Angestellten Österreichs.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland 1933 wurde Josef Hindels zum ersten Mal wegen Teilnahme an einer Demonstration verhaftet. Nach einer neuerlichen Haft von Ende April bis Juli 1936 flüchtete er 1937 in die Tschechoslowakische Republik. Von dort aus reiste er 1939 nach Norwegen aus, wo er als Mitarbeiter im Sekretariat der Internationalen Arbeiterfront gegen den Krieg tätig war.
Nach dem Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Norwegen 1940 zog sich Josef Hindels zunächst einige Wochen in den Untergrund zurück, und flüchtete dann nach Schweden. Dort war er bei der Sozialistischen Jugend Schwedens tätig, wo er unter anderem Vorträge hielt. Außerdem arbeitete er in einer Gruppe österreichischer Gewerkschafter in Schweden und der Österreichischen Vereinigung in Schweden mit.
1946 kehrte Josef Hindels unter dem Namen "Karl Popper“ nach Wien zurück, seinen richtigen Namen nahm er wenig später wieder an. Bis 1951 arbeitete er als Schulungs- und Bildungssekretär der Gewerkschaft der Privatangestellten und als Redakteur des Gerwerkschaftsorgans „Der Privatangestellte“. Ab 1970 war er auch im Verlag des ÖGB und als freier Publizist tätig. Zudem war Josef Hindels Stellvertretender Vorsitzender des Bundes Sozialistischer Freiheitskämpfer und Opfer des Faschismus. 1976 wurde ihm der Titel "Professor“ verliehen.
Am 10. Februar 1990 verstarb Josef Hindels nach längerer Krankheit in Wien.
Josef-Hindels-Gasse
Am 19. Februar 2004 wurde auf Antrag der SPÖ-Döbling in der Döblinger Bezirksvertretung beschlossen, ein bis dato unbenanntes Straßenstück im Bereich des geschichtsträchtigen Karl-Marx-Hofs im 19. Wiener Gemeindebezirk (= Döbling) nach Josef Hindels zu benennen.
Weblinks
- Literatur von und über Josef Hindels im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Bund Sozialdemokratischer Freiheitskämpfer, Opfer des Faschischmus und Aktiver Antifaschisten
- SPÖ-Döbling
Personendaten NAME Hindels, Josef ALTERNATIVNAMEN Professor Josef Hindels KURZBESCHREIBUNG österreichischer Widerstandskämpfer im Dritten Reich GEBURTSDATUM 10. Januar 1916 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 10. Februar 1990 STERBEORT Wien
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