- Hippias minor
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Der Titel Hippias minor oder Hippias II bezeichnet einen nach 399 v. Chr. entstandenen Dialog Platons zwischen Sokrates und dem Sophisten Hippias von Elis. Der Dialog zählt zusammen mit den Dialogen Hippias I, Ion und dem Menexenos zur siebten Tetralogie der platonischen Werke.
Inhalt
Während der Olympischen Spiele treffen Hippias und Sokrates zusammen in einer Diskussion um die homerischen Heldentypen Achill und Odysseus. Hippias hatte in einer Rede den Achill als den „Besten“ dem „vielgewandten“ Odysseus gegenüber gestellt. Während der erstere einen Helden der Aufrichtigkeit darstellt, dem (...) „verhaßt ist“ (...) „wer ein andres im Herzen verbirgt, ein anderes redet“, sei Odysseus ein Held der Verschlagenheit, „vielgewandt und falsch“ (365a).
Es kommt zu keiner Einigung der beiden. Im Gegenteil - der gemeinsame Diskurs führt zu einem abgründigen Schluss. Nämlich, dass derjenige, der mit Absicht falsch handelt, Untaugliches und Unrechtes tut, kein anderer als der Gute ist, ja sein kann, weil er allein über ein entsprechendes Wissen verfügt. Sokrates' abschließendes Resümee ist Ausdruck einer allgemeinen Ratlosigkeit: „(...) ich schwanke hierüber bald so, bald so, und bleibe mir niemals gleich in meiner Meinung. Und das ich schwanke, ist wohl nichts Wunderbares, noch daß ein anderer Ungelehrter: wenn aber auch ihr schwanken wollt, ihr Weisen, das ist dann ein großes Unglück auch für uns, wenn wir nicht einmal bei euch zur Ruhe kommen können von unserem Schwanken“ (376c).
Literatur
- Hippias Minor in: Platon, Sämtliche Werke Bd.I. Hamburg 1994.
Weblinks
- deutsche Übersetzung nach Friedrich E. D. Schleiermacher
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