- Hoare-Laval-Pakt
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Der Hoare-Laval-Pakt war ein britisch-französischer Plan zur Beendigung des Abessinienkriegs zwischen Italien und Äthiopien durch Aufteilung Äthiopiens. Er wurde 1935 von den Außenministern der beiden Länder, Samuel Hoare und Pierre Laval, ausgehandelt und sollte die Basis für einen Beschluss des Völkerbunds in dieser Frage bilden. Vorgesehen war, den Italienern Teile der Regionen Ogaden und Tigray - insgesamt etwa ein Fünftel des äthiopischen Staatsgebiets - sowie wirtschaftliche Exklusivrechte im südlichen Teil Äthiopiens zuzusprechen. Im Gegenzug sollte Äthiopien Zugang zum Hafen Assab erhalten. Hintergrund für diese Italien gegenüber sehr großzügige Regelung war das Bemühen Frankreichs und Großbritanniens, eine politische Annäherung Italiens an das Deutsche Reich und ein völliges Auseinanderbrechen der Stresa-Front zu verhindern. Daneben sollte weiterer Schaden für den Völkerbund, dem beide kriegführenden Länder angehörten und dessen Sanktionen gegen den Angreifer Italien bis dahin weitgehend wirkungslos geblieben waren, abgewendet werden. Kurz vor der geplanten Vorlage des Plans vor dem Völkerbund im Dezember 1935 gelangte er an die Öffentlichkeit, wo er heftig kritisiert wurde und schließlich zum Rücktritt der beiden Minister führte.
Siehe auch
Literatur
- Henderson B. Braddick: „The Hoare-Laval Plan: A Study in International Polities.“ In: The Review of Politics, 24 (1962), S. 342–364.
- R.A.C. Parker: „Great Britain, France and the Ethiopian Crisis, 1935–1936.“ In: The English Historical Review (1974), S. 293–332.
- James C. Robertson: „The Hoare-Laval Plan.“ In: Journal of Contemporary History, Vol. 10, No. 3 (Juli 1975), S. 433–464.
Kategorien:- Geschichte (Äthiopien)
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