- Hochfrei
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Als edelfrei (Edelfreie oder Edelinge) wurden ursprünglich diejenigen germanischen Adeligen bezeichnet, die sich von den anderen Freien durch die Zahlung des dreifachen Wergeldes unterschieden. Aus den Edelfreien entwickelte sich im Laufe des 12. Jahrhunderts im Heiligen Römischen Reich der Hohe Adel im Gegensatz zum ursprünglich oftmals nur unfreien Dienstadel, den sogenannten Ministerialen.
Im Mittelalter bedeutete edel- oder hochfrei, vereinfacht ausgedrückt, dass jemand von uradeliger, dynastischer Herkunft war. Edelfreie Familien waren unabhängig von rechtlichen Bindungen übergeordneter Natur, sie waren keinen anderen Familien oder Dynastien untergeordnet, abgesehen von König bzw. Kaiser. Der heutige Begriff Uradel darf dabei nicht mit dem Begriff edelfrei verwechselt werden, denn er ist wesentlich weiter gefasst: Alle Geschlechter, die nachweislich spätestens um 1400 dem ritterbürtigen Adel (egal ob ursprünglich Edelfreie oder Ministeriale) angehört hatten, werden heute als Uradel bezeichnet.
Viele ehemals edelfreie Geschlechter unterwarfen sich im Verlauf des Hochmittelalters mächtigeren Feudalherren. Dies geschah nicht immer nur unter Zwang. Viele Lehnsträger erreichten hohe Stellungen am Hof ihrer Lehnsherren, und die Dienstmannschaft war oft sehr lukrativ. Besonders zur Zeit des Territorialausbaues und durch das Aufkommen der Geldwirtschaft waren viele Edelfreie auf den Schutz und die Unterstützung eines mächtigeren weltlichen oder geistlichen Lehns- oder Feudalherren angewiesen. Umgekehrt war dies natürlich genauso, denn größere Territorien mussten durch loyale Dienstleute gesichert und verwaltet werden. Die Zahl der altadeligen, edelfreien Familien war begrenzt. Es entstand nun rasch eine neue Gesellschaftsschicht, die Ministerialen. Diesen, ursprünglich meist unfreien Emporkömmlingen gelang innerhalb eines Jahrhunderts der Aufstieg in den niederen Adel. Die Unterschiede zu den alten edelfreien Geschlechtern begannen sich bald zu verwischen. Bei den meisten ehemals edelfreien Adelssippen fehlen deshalb zuverlässige Beweise ihrer dynastischen Herkunft. Die Ursprünge der meisten Adelsfamilien verlieren sich im Dunkel der Geschichte.
siehe auch: Semperfrei
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