- Hochzeitshaus (Bremen)
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Das Gewerbehaus in Bremen ist ein repräsentatives Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert und die älteste deutsche Handwerkskammer. Dieses Gebäude war ursprünglich auch ein sogenanntes Hochzeitshaus.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Das Haus im Stil der Weserrenaissance wurde von den Bremer Tuchhändlern und Gewandschneidern in Auftrag gegeben; Baubeginn war 1616. Die Entwürfe stammten von Johann Nacke, der bis zu seinem Tod im Jahr 1620 den Bau auch selbst leitete. Danach übernahm Ernst Krassmann die Arbeit.
1685 ging das Gebäude in den Besitz des Krameramts über, das bis 1862 darin untergebracht war. Außerdem wurde das Haus auch als Hochzeitshaus verwendet.
1780 erfolgte ein größerer Umbau des Gebäudeinneren, der jedoch auf die Gestaltung der Fassade keinen Einfluss hatte, 1912/1913 ein weiterer.
Durch ein Bombardement im Zweiten Weltkrieg wurde das Gewerbehaus am 6. Oktober 1944 nahezu vollständig zerstört. Der Wiederaufbau begann, gegen allerlei Widerstände, im Jahr 1951. Man rekonstruierte zunächst das friesgeschmückte Erdgeschoss, später auch das Obergeschoss, das vorläufig aber ein Behelfsdach erhielt. 1959 wurden die beiden Giebel an der Front wieder hergestellt.
1970 und 1972 wurden die großen Räumlichkeiten im Erdgeschoss – Vorhalle, Haupthalle und Innungssaal – neu gestaltet. 1999 erfolgte aus Anlass des 150jährigen Bestehens der Handwerkskammer eine Renovierung.
Der Gewölbekeller mit seinen viereckigen Pfeilen wird gastronomisch genutzt, der Rest des Bauwerks ist Sitz der Handwerkskammer Bremen.
Fassadengestaltung
Die beiden Giebel vermitteln, ebenso wie das zentrale große Rundbogenportal mit den korinthischen Säulen, den Eindruck, als handele es sich bei dem Gebäude um ein einziges Haus. Tatsächlich sind jedoch zwei Bauten zusammengefügt worden. Die Giebel sind mit Bildhauerarbeiten aus Sandstein geschmückt. Eine Figur der Iustitia über dem Eingang wird von Minerva und Herkules flankiert. Das Ensemble symbolisiert Gerechtigkeit, Weisheit und Kraft.
Umgebung
Auf dem Platz vor dem Gewerbehaus, dem Ansgarikirchhof, befindet sich seit 1965 die Ansgarsäule von Kurt-Wolf von Borries. Sie erinnert an die hier im Krieg zerstörte mittelalterliche Ansgarii-Kirche.
Weblinks
53.0788055555568.8028333333333Koordinaten: 53° 4′ 43,7″ N, 8° 48′ 10,2″ O
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