- Holk
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Der mittelalterliche Segelschiffstyp Hulk oder Holk bezeichnet ein in der Regel relativ breit und flachbödig gebautes Schiff, das nur einen flachen Balkenkiel besitzt.
Die Bezeichnung Holk/Hulk für einen Schiffstyp wurde in der Geschichte unterschiedlich verwendet.
Zunächst bezeichnete es – besonders im westlichen Mitteleuropa – zum Ende der Römerzeit und im Mittelalter ein vom Land aus gezogenes (getreideltes) Flussschiff mit flachem Boden. Ein entsprechendes Schiff aus der Zeit um 800 wurde beispielsweise bei Utrecht gefunden. Münzen aus Dorestad mit der Darstellung des Holk und der Aufschrift „Dorestatus“ zeigen das Schiff.
Um das Jahr 1000 wurden in englischen Zolllisten Keels und Hulks unterschieden, die beide den gleichen Zoll zu zahlen hatten. Ein Siegel der Stadt Hulkesmouth aus dem Jahr 1295 bezeichnet das darauf dargestellte, äußerlich koggenähnlichen Schiff ausdrücklich als Hulk. Damals waren Holks mit etwa 50–60 Lasten (100–120 Tonnen Tragfähigkeit) eher kleiner als Koggen, zogen aber im 14. Jahrhundert größenmäßig gleich.
Im 15. Jahrhundert erreichten Holks eine Tragfähigkeit von 150 Lasten (300 Tonnen). Sie stellten hinsichtlich der Bauweise eine Mischform von Kogge und dem traditionellen Holk dar und kombinierten den Kiel der Kogge mit dem breiteren, rundlicheren Rumpf der hergebrachten Holks. Die Beplankung erfolgte seitlich in Klinkerbauweise, der Schiffsboden war vielfach in Kraweelbauweise ausgeführt. Die Vor- und Achterkastelle waren vom Rumpf aus durchgehend beplankt hochgezogen.
Neben dem einmastigen Grundtyp traten auch Zweimaster und Dreimaster auf. Dieser Schiffstyp stellte im 15. Jahrhundert einen wichtigen Teil der Handelsflotte der Hanse dar.
Ein Wrackfund im norwegischen Fluss Skien wird derzeit untersucht. Erste Ergebnisse lassen die Kategorisierung als Holk erwarten.
Der Holk wurde ab dem Ende des 15. Jahrhunderts zunehmend vom Kraweel abgelöst.
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