Altdöberner See

Altdöberner See
Altdöberner See
Flutung des Altdöberner Sees 2005
Flutung des Altdöberner Sees 2005
Daten
Koordinaten 51° 38′ 0″ N, 14° 4′ 0″ O51.63333333333314.066666666667Koordinaten: 51° 38′ 0″ N, 14° 4′ 0″ O
Altdöberner See (Deutschland)
Altdöberner See
Besonderheiten

Tagebaurestsee

Flutungsstand im Jahr 2000
Die Alte Straße von Pritzen nach Altdöbern endet im See, aus 3 km direkter Strecke wurden über 10 km Umweg.

Der Altdöberner See ist ein in Flutung befindlicher Tagebaurestsee bei Altdöbern (Niederlausitz), nordöstlich von Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Da der See aus dem ehemaligen Tagebau Greifenhain entsteht, waren bei der zuständigen Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) auch der Name Greifenhainer See sowie, nach dem auf einer Halbinsel liegenden Pritzen, Pritzener See in der Diskussion. Der See ist Teil des neu entstehenden Lausitzer Seenlands.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Tagebau Greifenhain 1936–1994

1936 wurde im Greifenhainer Tagebau begonnen Braunkohle abzubauen. Mit dem Wachstum des Tagebaus musste ab 1976 Nebendorf weichen, ab 1982 folgte die Abbaggerung von Neudorf. Später wurde der alte Friedhof von Altdöbern umgesetzt. 1968 wurde der Tagebau stillgelegt, aber bereits 1969 wurde der Abbau fortgesetzt. 1973 wurde beschlossen den gesamten Ort Pritzen, welcher nun als Halbinsel in den See ragt, abzubaggern. Endgültige Planungen sahen seine vollständige Abbaggerung bis 1995 vor. Die Stilllegung des Tagebaubetriebes im Jahr 1992 ließ jedoch die Umsiedlungspläne hinfällig werden. Vom Tagebau war auch der Ort Woschkow betroffen, der 1989 bereits teilweise geräumt wurde.

Rekultivierung und Flutung

Durch die vollständige Flutung soll ein 879 Hektar großer See entstehen. Flutungsziel der (LMBV) ist das Jahr 2017, der Wasserspiegel wird dann bei 85 m über NN liegen. Der Füllstand betrugt 2011 etwa 62 Prozent des endgültigen Wasservolumens bei einem derzeitigen Wasserspiegel von ca. 67,6 Meter über NN. Eine schiffbare Verbindung zu den Seen der Lausitzer Seenkette ist derzeit nicht geplant, und auf Grund des höheren Wasserspiegels der Seen der Lausitzer Seenkette von etwa 101 Meter über NN auch nicht ohne den Bau mehrerer Schleusen oder eines Hebewerkes realisierbar.

Der im Rahmen der IBA-Fürst-Pückler-Land gefasste Plan, eine Stegverbindung über den See (zwischen den Ortsteil Pritzen und Altdöbern) zu errichten, wurde aufgrund der unsicheren geologischen Verhältnisse fallengelassen. Mehrfach sind große Uferbereiche in den See gerutscht, bspw. im März 2006 (3 Mill. Kubikmeter), am 30. März 2008 (50.000 Kubikmeter) und November 2008 (100.000 Kubikmeter). Die Folgen der erstgenannten Rutschung sollten mit einem Landschaftsprojekt („Die Hand“) aufgewertet werden. So sollten geschützte Buchten mit sehr breitgefächerten Wassersportmöglichkeiten entstehen. Inzwischen ist es fraglich, ob dieses Projekt in der geplanten Form realisiert wird. Seit 2009 bis Oktober 2010 wurden ausgewählte Uferbereiche durch Verdichtung und kontrollierte Absprengungen gesichert. Gleichzeitig wurde die Böschung vor Altdöbern etwas abgeflacht. Durch den Bergbausanierer LMBV wurden große Flächen rund um den Altdöberner See als Sperrflächen ausgewiesen, deren Betreten wegen Lebensgefahr verboten ist.

Weblinks

 Commons: Tagebau Greifenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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