- Tagebaurestsee
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Ein Tagebaurestloch ist eine direkte Folge des Bergbaus. Er entsteht durch das Massendefizit, d. h. wenn mineralische Rohstoffe (Kohle, Erz, Sand, Kies, Stein) im Tagebau abgebaut werden und das nicht genutzte Material nicht in der Lage ist, das Restloch vollständig auszufüllen. Nach der Stilllegung eines Tagebaus kann das Tagebaurestloch entweder:
- durch Eigenmaterial (z. B. Aufschlußabraum) verfüllt,
- durch Fremdmaterial (z. B. Tunnel-Ausbruch, Kraftwerksasche, Bauschutt) verfüllt,
- mit Wasser geflutet
- oder die offene Senke eingeebnet und bepflanzt werden (z. B. bei Hangabbau).
In Deutschland ist die vorherrschende Arbeit der Stilllegung die Flutung, da:
- in den ebenen Tagebaurevieren meist hohe Grundwasserstände herrschen,
- das hohe Massendefizit durch Eigenmaterial (Abraum) nicht ausgeglichen werden kann,
- durch hohe Umweltauflagen Fremdmaterial nur im geringen Umfang eingebracht werden kann.
Auf das Einbringen des Aufschlußabraums wird meist aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet. Eine Ausnahme ist, wenn durch den Aufschlußabraum eines neuen Tagebaus ein anderer verfüllt wird.
Inhaltsverzeichnis
Saure Abwässer
Eines der Hauptumweltprobleme von Restseen ist Acid Mine Drainage (saurer Haldenabfluss). Bei der Verwitterung von sulfidhaltigen Erzen wie Pyrit wird Schwefel zu Schwefelsäure oxidiert. Durch Nachverwitterung und komplexe chemische Prozesse sinkt der pH-Wert in Restseen oft auf Werte von 2–4.
Rekultivierung
Tagebaurestlöcher müssen rekultiviert werden. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten:
Verfüllung
Bei der Verfüllung wird fremdes Material in das Tagebaurestloch gebracht. Das ist bei der Nutzung als Deponie für Abfälle meistens problematisch, weil eindringendes Grundwasser mit Schadstoffen kontaminiert werden kann und eine dauerhafte und zuverlässige Abdichtung des aufgefüllten Deponiekörpers sehr aufwändig ist. Eine spätere Nutzung des aufgefüllten Geländes wird auch durch die Setzungsprozesse des Füllmaterials erschwert.
Flutung
Die meisten Tagebaurestlöcher werden mit Grund- oder Oberflächenwasser geflutet. Bei einer entsprechenden Rekultivierung der Uferzonen (Abflachung und Verfestigung der Uferzonen, um Rutschungen zu verhindern, Bepflanzung) können hochwertige Erholungslandschaften entstehen. Auf diese Weise entstand zum Beispiel das Naherholungsgebiet Naturpark Kottenforst-Ville westlich von Köln, das Leipziger Neuseenland oder der Blausteinsee nördlich von Eschweiler. Auch die Restlöcher Garzweiler und Inden im Rheinland sollen geflutet werden.
Tagebaurestloch von Nachterstedt
Flutung des Tagebaurestlochs bei Klinge (Niederlausitz)
Weblinks
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