Horneck von Hornberg

Horneck von Hornberg
Familienwappen der Horneck von Hornberg

Horneck von Hornberg ist der Name eines alten schwäbischen Adelsgeschlechts mit Stammsitz in Hochhausen am Neckar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Familie wurde im Jahr 1238 erstmals als Pfauen von Hornberg urkundlich erwähnt. Als Herren Hornecken von Hornberg erhielten sie um 1300 den Ort Hochhausen als Lehen des Bistums Speyer. Nach diesem Stammsitz, wo sie vermutlich die Burg errichteten, nannte sich die Familie Horneck von Hornberg zu Hochhausen. Mitglieder dieses Geschlechts sollen zwischen 1353 und 1498 in der Kirche zu Hochhausen beigesetzt worden sein.

Ein Friedrich (der Lange) wird 1337 erwähnt, zur selben Zeit gab es einen Arnold mit dem Beinamen der Alte. Ein Ludwig und ein Reinhardi, die später erwähnt werden, sollen von diesen abstammen. Um 1430 war ein Horneck zu Hornberg der Alte in eine bedeutende Fehde mit einigen Fürsten und Rittern sowie Hans von Berlichingen verwickelt, der zu jenem Zeitpunkt eine Hälfte der Burg Hornberg besaß. Es ging um "Morden, Brennen und Sengen", endete jedoch mit einem gütlichen Spruch von fünf Schiedsrichtern, die von Horneck zu Hornberg zur Zahlung von 3800 Talern verurteilten.

Horneck von Hornberg-Grabmal in der Notburgakirche Hochhausen

Ein Ludwig wird bei der Fertigstellung des Freiburger Münsters 1513 erwähnt, ein Melchior war um 1535 Abt des Klosters Gengenbach. Eberhard von Horneck zu Hornberg mit seiner Frau Anna Nothaft, ehemalige Äbtissin im Kloster Gnadental, ist 1538 mehrfach erwähnt, wegen eines Streites mit den Grafen Albrecht und Georg von Hohenlohe. Ein Johann war um 1603 Fürstlich Württembergischer Hofmeister und Badisch Durlachischer Jägermeister. Johann Albrecht Horneck von Hornberg (1565–1628) war zu Beginn des 17. Jahrhunderts Forstmeister des Markgrafen von Baden mit Dienstsitz auf dem Wasserschloss Rohrburg bei Durmersheim. Eine Rosina Barbara wird gegen Ende des 17. Jahrhunderts als Äbtissin zu Fürstenfeld erwähnt, ihr Bruder Wolfgang Ernst sei als Rapollsteiner Hof- und Stallmeister 1682 verstorben.

1734 starb die reformierte Hochhausener Linie derer von Hornberg aus, wohl bestand aber noch eine katholische Linie der Familie in Bayern, die jedoch nach konfessionellen Streitereien das Hochhausener Lehen bereits nach wenigen Jahren an das Bistum Speyer zurückgab. Bis 1740 besaß ein Wilhelm Friedrich Horneck von Hornberg die Grundherrschaft sowie Schloss und Burg in Helfenberg (heute Ortsteil von Ilsfeld). Da er keine männlichen Nachkommen hatte, ging dieser Besitz durch Heirat einer seiner Töchter an die heutige Besitzerfamilie von Gaisberg über.

Die bayrische Linie der Horneck von Hornberg ist bis ins 19. Jahrhundert nachgewiesen, u. a. durch Immatrikulation (Eintragung) in der Freiherrnklasse am 27. Juli 1813 für den königlich bayerischen Kämmerer und Obersten à la suite Anton Freiherr Horneck von Hornberg, Gutsbesitzer auf Dieterskirchen, sowie durch Grundbesitz in Altendorf. Die Wappen von Dieterskirchen und Altendorf zeigen heute in Erinnerung an die ehemalige Grundherrschaft noch das Horneck-von-Hornbergsche Horn.

Herkunft und Abgrenzung

Grabmal der Sibilla Rosina Horneckin von Hornberg in der Notburgakirche in Hochhausen

Die Herkunft der Familie und ihres Namens ist unklar. Das Geschlecht von Horneck, das im 14. Jahrhundert bereits den Titel Freiherr geführt und die Burg Horneck in Gundelsheim dem Deutschen Orden vermacht hatte, scheint nicht mit den Horneck von Hornberg verwandt zu sein.

Oft wurden sie auch mit den Herren von Hornberg in Verbindung gebracht, die bis 1259 auf Burg Hornberg am Neckar nachgewiesen sind, aber kurz danach ausstarben. Es wird auch behauptet, dass beide Geschlechter dasselbe Wappen geführt haben. Es mag aber auch sein, dass dies eine Verwechslung ist, da im 14. Jahrhundert wieder ein Heinrich von Hornberg auftaucht, als Abt St. Peter und dessen Bruders Enkel Anton um 1454 als Schultheiß zu Hagenau. Dieser war auch Großvater von Johann Reinhard von Hornberg, Hanauischer Amtmann zu Reichshofen dessen Enkel gleichen Namens soll als Gräflicher Hanauischer Rat, Hofmeister zu Bischofsheim sowie Obrister und Commendant zu Hanau, 1675 verstorben sei. Möglicherweise besteht die Wappengleichheit nur mit diesen späten von Hornberg.

In alten Lexika, werden die frühen von Hornberg, die frühen von Horneck und die späteren Horneck von Hornberg meist als drei Geschlechter geführt, aber jeweils darauf hingewiesen, dass sie möglicherweise von gleicher Abstammung seien.

Bereits um 1620 lösten die Hornecken von Hornberg zu Hochhausen große Zweifel bezüglich ihrer Abstammung und merkwürdigen Namensgebung aus, was u. A. durch schriftliche Überlieferungen von Reinhard (dem Gelehrten) von Gemmingen wie folgt dokumentiert ist:

Der Geschlechtsname Horneck von Hornberg ist wunderlich zusammgeflickt, darüber ich mich verwundere, denn es liegen auf beiden Seiten am Neckar drei Bergschlösser, eines heißt Horneck, das andere Hornberg, das dritte Hochhausen; von allen drei schreibt sich dieses adelige Geschlecht, wie sie vorgaben also Hornecken von Hornberg zu Hochhausen; das erste Bergschloß ist eine deutschherrische Residenz, das zweite gehört mir zu, das dritte noch diesem Geschlecht. Meines Teils kann ich nicht finden, ob und wann diesem Geschlecht die beiden ersten jemals zuständig gewesen, so viel Nachricht hab ich, daß ein anderes Geschlecht von Horneck geschrieben, so Freiherren gewesen und besagtes Gut dem Deutschen Orden vermacht, befindet sich auch das Wappen noch zu Horneck. Gleichermaßen haben sich auch vom Adel von meinem Haus Hornberg die von Hornberg ohne allen Zusatz geschrieben, und denen noch vor 300 Jahren, also noch zu Anfang des vierzehnten Jahrhunderts gelebt.

Gleichwohl war ein Neidhard Horneck von Hornberg gemeinsam mit Ulrich von Flehingen von 1481 bis 1484 kurzfristig Mitbesitzer der Burg Hornberg, was jedoch nicht den frühen Namensbezug auf Hornberg erklärt.

Literatur

  • Hermann Ehmer: Horneck von Hornberg. Raubritter oder Opfer fürstlicher Politik? In: Kurt Andermann: „Raubritter" oder „Rechtschaffene vom Adel"? Aspekte von Politik, Friede und Recht im späten Mittelalter. Sigmaringen, 1997. S.65–88.
  • J. Kindler von Knobloch: Oberbadisches Geschlechterbuch, herausgegeben von der Badischen Historischen Kommission. 3 Bände. Heidelberg, 1898–1905. Bd. II, 111-116
  • A. Joseph Schmid: Beiträge zur Genealogie Oberpfälzischer Adelsgeschlechter: (v. Rosenbusch, v. Saurzapf, Erlbeck v. Sinningen, v. Sechsern, v. Wissinger, Horneck v. Hornberg, v. Saur, v. Pernklau u.s.w.) (S. A. ad. Verfdlg. d. histor. Vereins f. Oberpfalz Bd. 47). Stadtamhof, 1895
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band V, Band 84 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1984, ISSN 0435-2408
  • Adolf Zeller: Burg Hornberg am Neckar. Karl W. Hiersemann, Leipzig 1903
  • Johann Brandmüller:Historisches und geographisches Lexikon Band II. 1726
  • Friedrich Wolfgang Götz Graf von Berlichingen-Rossach: Geschichte des Ritters Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand und seiner Familie. Brockhaus, Leipzig 1861.
  • Johann Friedrich Gauhen: Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. Verleger: Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1740

Weblinks


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