Reinhard von Gemmingen zu Hornberg

Reinhard von Gemmingen zu Hornberg
Reinhard von Gemmingen zu Hornberg

Reinhard Reichsfreiherr von Gemmingen zu Hornberg (* 7. Oktober 1576; † 7. Oktober 1635), genannt der Gelehrte, gehörte dem Geschlecht der Herren von Gemmingen an. Er erwarb 1612 die Burg Hornberg, die bis heute der Hauptsitz der Linie Gemmingen-Hornberg ist. Außerdem war er Grundherr in Michelfeld, Treschklingen und Wolfskehlen sowie Burgmann zu Oppenheim und Nierstein.

Leben

Reinhard von Gemmingen, dem der Beiname „der Gelehrte“ beigelegt wurde, war einer der Söhne des Reinhard von Gemmingen (1532–1598) und der Helena von Massenbach (1534–1601). Er studierte an mehreren Universitäten, darunter in Tübingen, die Jurisprudenz und andere Fächer. 1598 wurde er Hofgerichtsrat zu Heidelberg im Dienste der Kurpfalz. 1605 verließ er aus Protest gegen die adelsfeindliche Politik des Kurfürsten Friedrich IV. dieses Amt und zog sich auf seine Güter in Oppenheim am Rhein zurück.

Im Jahr 1612 erwarb er von den Herren von Heußenstamm für 50.000 Gulden Burg Hornberg mit „Zugehör“ (Stockbronner Hof, Neckarzimmern, Steinbach). Nach dem Tod seines Bruders Hans Wilhelm (1573–1615) fielen ihm auch dessen Güter in Treschklingen und Michelfeld zu. Er lebte abwechselnd in Michelfeld und auf dem Hornberg. Binnen drei Jahrzehnten verfasste er bis 1631[1] eine in mehreren Handschriften erhaltene Geschichte seiner Familie. 1635 starb er an der Pest, wahrscheinlich auf Burg Hornberg oder im darunter gelegenen Ort Neckarzimmern. Er wurde in der Dorfkirche von Neckarzimmern begraben.

Er war in erster Ehe ab 1602 verheiratet mit Anastasia von Helmstatt (1579–1614), danach ab 1616 mit Regina Blick von Rotenburg (1597–1620) und zuletzt ab 1624 mit Rosina Maria von Helmstatt († 1645). Den Ehen entstammten insgesamt 15 Kinder, von denen jedoch nur noch sieben Namen bekannt sind. Sein Sohn Weiprecht (1608–1680) erbte seine Güter und setzte die Stammlinie fort.

Einzelnachweise

  1. Franz Joseph Mone (Hrsg.): Quellensammlung der badischen Landesgeschichte. Erster Band. Macklot, Karlsruhe 1848, S. 96

Literatur

  • Kurt Andermann: Burg Hornberg über dem Neckar. Neckarzimmern 1997
  • Carl Wilhelm Friedrich Stocker: Familien-Chronik der Freiherrn von Gemmingen. Heilbronn 1895 (nicht ausgewertet)
  • Anne und Helmut Schüßler: Treschklingen – Vom ritterschaftlichen Kraichgaudorf zum Stadtteil von Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2004, ISBN 3-936866-02-3
  • Walter von Hueck: Stammfolge des Geschlechts der Freiherren von Gemmingen, Limburg an der Lahn 1966

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