Hypocras

Hypocras

Der Hypocras, in anderen Schreibweisen auch hipocras, hippocrass, ypocrasse, ypocras, hypocras, hyppocras, ipocras oder ippocras, war ein mit Honig, später auch mit Zucker, stark gesüßter roter Gewürzwein, dem man im Mittelalter medizinische Eigenschaften zuschrieb. Das Getränk war wegen der damals sehr teuren Gewürze nur an den Höfen von Königen und reicher Adliger üblich. Die weiße Sorte des Hyppocras heißt in sächsischen Wein- und Winzerbüchern Claret.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Ein klassisches Rezept von Taillevent, dem Leibkoch Karls V., sieht Zimt, Gewürznelken und Orangenblüten als aromatisierende Zutaten vor. Weitere typische Zutaten sind Ingwer, Kardamom und Rosenwasser an Stelle von Orangenblüten, aber auch Majoran, Muskatnuss und Pfeffer kamen vor. Der Name wurde vom griechischen Arztes Hippokrates angelehnt.

Geschichte

Gewürzweine kannten schon die Römer. Sie verbreiteten Weine als Nahrungs- und Heilmittel in ihre Provinzen. So sind drei Rezepte in der Naturgeschichte Plinius des Älteren verzeichnet. Genannt wurden diese Weine in Rom Conditum Paradoxum.

Der Tempelritter und Mediziner Arnau de Vilanova erwähnte in seinen Schriften Hippokrates, im alten Katalanisch Ipocras, und gab ein Rezept an, das Zimt verwendete. Die Gewürzweine erinnern an die heute getrunkenen Glühweine und Feuerzangenbowlen.

Basler Hypokras

Der heute noch in Basel beliebte Hypokras wird aus verschiedenen Rot- und Weißweinsorten, Zucker, Zitronenschale sowie den Gewürzen Zimt, Nelken, Muskat, Ingwer, Koriander und Kardamom hergestellt. Erstmals erwähnt wird dieser Hypokras bereits im Mittelalter. 1523 gestattete der Grosse Rat von Basel den Handel mit diesem süßen Wein. Getrunken wird er in der Stunde vor und nach dem Jahreswechsel, üblich werden dazu Basler Läckerli serviert. Der Name wurde wahrscheinlich von Manica Hippocratis abgeleitet, einem damals von Ärzten genutzten textilen Filter aus Filz, der auch bei der Zubereitung des Weins verwendet wurde.

Quellen

Weblinks


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