- Hölder-Raum
-
Der Hölder-Raum (nach Otto Hölder) ist in der Mathematik ein Banachraum von Funktionen, der in der Theorie der partiellen Differentialgleichungen eine Rolle spielt. Dort sind Hölder-Räume eine natürliche Wahl, um Existenztheorie betreiben zu können.
Inhaltsverzeichnis
Definition
Sei . Der Hölder-Raum Ck,γ(U) ist die Menge aller Funktionen mit , für die folgende Norm endlich ist:
- .
Hier bezeichnet
die Supremumsnorm und
eine Halbnorm. Für C0,γ(Ω) schreibt man auch Cγ(Ω).
Der Hölder-Raum ist also der Raum der k-mal stetig differenzierbaren, beschränkten Funktionen von U nach , deren k-ten partiellen Ableitungen Hölder-stetig zu einer Konstanten und ebenfalls beschränkt sind. Im Spezialfall γ = 1 spricht man meistens von Lipschitz-Stetigkeit.
Satz von Kellogg
Sei und ein beschränktes Gebiet mit C2,γ-Rand sowie L ein streng elliptischer Operator in Ω mit Koeffizienten in Cγ(Ω), d. h.
- ,
wobei in Cγ(Ω) liegen und die Matrix die Elliptizitätsbedingung
- für alle
mit einer von x,ξ unabhängigen Konstanten λ > 0 erfüllt. Weiter sei die Funktion nichtpositiv sowie und . Dann besitzt die Gleichung
eine eindeutige klassische Lösung .
Da die obige Gleichung keine klassische Lösung u besitzt, falls von f lediglich Stetigkeit gefordert wird, ist die Kontrolle des Stetigkeitsmoduls von Relevanz für die Existenztheorie in der Theorie der partiellen Differentialgleichungen. Hölder-Räume sind eine Klasse von Funktionen, innerhalb derer klassische Existenztheorie betrieben werden kann.
Siehe auch
Literatur
- H. W. Alt: Lineare Funktionalanalysis. 4. Auflage, Springer-Verlag, ISBN 3-540-43947-1.
- D. Gilbarg, N. S. Trudinger: Elliptic Partial Differential Equations of Second Order. In: Grundlehren der mathematischen Wissenschaften. Band 224, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg/New York 1977, ISBN 3-540-08007-4.
Wikimedia Foundation.