Hünstollen

Hünstollen

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Hünstollen
Höhe 425 m ü. NN
Lage Niedersachsen, Deutschland
Gebirge Göttinger Wald, Leinebergland
Geographische Lage 51° 34′ 45″ N, 10° 3′ 5″ O51.57920277777810.051288888889425Koordinaten: 51° 34′ 45″ N, 10° 3′ 5″ O
Hünstollen (Niedersachsen)
Hünstollen

Der Hünstollen ist ein etwa 425 m hoher Berg im Nordosten des Göttinger Walds im Landkreis Göttingen in Südniedersachsen (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Der waldreiche Berg befindet sich knapp 1,7 km nordwestlich von Bösinghausen, einem nördlichen Ortsteil von Waake. Er sticht aus der steilen Schichtstufenkante des Göttinger Walds, einem südlichen Teil des Leineberglands, spornartig nach Osten vor. Der Berg ist zum Beispiel von Bösinghausen kommend nur auf Wanderwegen zu erreichen.

Geschichte

Durch Steilhänge an drei Stellen geschützt, bot sich das Gelände des Hünstollen für die Errichtung einer Befestigung hervorragend an. Die ungeschützte Westseite wurde durch drei hintereinander gestaffelte Ringwall-Graben-Linien abgeriegelt, wobei der innerste Wall aus dem Versturzmaterial einer Natursteinmauer besteht. Der geschützte großflächige Innenraum diente der Bevölkerung der Umgebung des Bergs mit ihrer Habe als Fluchtburg in unsicheren Zeiten.

Wie die Ergebnisse kleinerer Grabungen von 1905 und 1959 zeigen, finden sich hier nur sporadische Besiedlungsreste. Die zum Teil in der Anlage der Befestigungswälle während der Grabungen erkannte Zweiphasigkeit bestätigte sich durch geborgene Funde: Keramikreste und wenige Metallfunde lassen sich zum einen in die ältere vorrömische Eisenzeit (ca. 500 v. Chr.) zum anderen in das hohe Mittelalter (9.–12. Jahrhundert) datieren.

Tourismus und Aussichtsturm

Aussichtsturm auf dem Bergsporn des Hünstollen

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts dient der Hünstollen mit seiner Waldlandschaft der Erholung im Göttinger Stadtwald, weshalb der Göttinger Verschönerungsverein 1882 auch eine Schutzhütte auf dem Gipfel errichtete. Bereits ein Jahr später wurde diese durch den Gastwirt Finke vom Struthkrug um ein weiteres Häuschen ergänzt und es wurde jeweils Sonntags ein Ausschank durchgeführt. 1913 hatte bereits der Holzeroder Gastwirt Heinrich Degenhardt den Ausschank übernommen. Er beteiligte sich am Bau eines Aussichtsturmes durch den Göttinger Verschönerungsverein, indem er die Kosten für die Fundamentierung des Sockels übernahm. Der Bau erfolgte durch die Zimmerei Heinrich Kolle aus Holzerode, welche auch 1924 und 1934 Renovierungen von Schutzhütte und des Turm durchführte. Eine weitere Renovierung erfolgte 1950. In den 1960er Jahren wurde dann noch einmal kräftig in den Turm investiert. Er wurde um 7 Meter erhöht, um den Ausblick über die hochgewachsenen Baumgipfel zu erhalten. Des Weiteren wurde er mit einem Dach versehen. Nachdem die Bewirtschaftung aufgegeben wurde, verfiel die Schutzhütte. Heute sind nur noch der Turm und einige Sitzbänke und Tische vorhanden.

Von seiner Aussichtsplattform des Turms lassen sich in Richtung Osten Teile des Untereichsfelds sowie Teile des Harzes (einschließlich Brocken) überblicken. Nach Südosten blickt man zum Ohmgebirge, in Richtung Süden zum Aussichtsturm Harzblick nahe der Mackenröder Spitze, nach Südwesten zum Kaufunger Wald, nach West-Südwesten zum Gaußturm auf dem Hohen Hagen im Dransfelder Stadtwald und nach Nordwesten zum Solling.

Weblinks


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