ICx

Als ICx bezeichnet die Deutsche Bahn AG ein Projekt zur Beschaffung von bis zu 300 Zügen für den Fernverkehr. Im Zuge des Projektes sollen zunächst die Garnituren der 130 IC-Züge ersetzt werden, später die Fahrzeuge des ICE 1 (um etwa 2020) und ICE 2 (etwa 2025).^[1] Der Auftrag soll Anfang 2009 vergeben werden.^[2]

Die Fahrzeuge sollen zwischen 2014 und 2028 ausgeliefert werden. Die ersten Fahrzeuge sollen dabei im Dezember 2014 zur Verfügung stehen. Vor Auslieferung der ersten Serie sollen zwei Vorserienzüge geliefert werden, die 15 Monate lang unter realen Bedingungen getestet werden sollen.^[1] Die geplante Nutzungsdauer der Züge liegt bei 30 Jahren. Das Konzept sieht eine flexible Bauweise vor, die beispielsweise eine nachträgliche Anpassung der Sitzabstände ermöglicht.^[3]

Die Ausschreibung der Züge erfolgte ab Sommer 2008. Nach eigenen Angaben handelt es sich dabei um die größte bislang durchgeführte Ausschreibung des Unternehmens. Dem Lastenheft der funktionalen Ausschreibung liegen dabei 8.900 Einzelanforderungen zu Grunde, die aus rund 800 Einzelanforderungen des zukünftigen Betreibers abgeleitet wurden. 27 Prozent der Kriterien sind dabei zwingend zu erfüllen, 22 Prozent sind aus Sicht des Bestellers wünschenswert, drei Prozent sind optional vorgesehen.^[1][4] In das Konzept flossen Fahrplankonzepte und Nachfragekonzepte für die Jahre 2015, 2020 und 2025 ein.^[3]

Vorgesehen sind drei Konfigurationen^[1]:

• Ein kurzer Zug mit 500 bis 550 Sitzplätzen
• Ein Zug mittlerer Länge mit 630 bis 700 Sitzplätzen
• Ein langer Zug mit 730 bis 810 Sitzplätzen

Die Gesamtkapazität der bis zu 300 Züge liegt bei rund 200.000 Sitzplätzen.^[1] Die Züge sind als Triebzüge (ohne Lokomotiven) vorgesehen.^[3]

Die technische Grundkonfiguration soll dabei über die gesamte Serie gleich bleiben. In der Innenausstattung sind, zur Unterscheidung zwischen den Gattungen InterCity und Intercity-Express, Unterschiede vorgesehen, insbesondere im Bereich des Speisewagens. Die geplante Höchstgeschwindigkeit liegt bei 230 bis 250 km/h.^[1] Darüber hinaus soll die Industrie einen Preis für eine Variante mit 280 km/h Höchstgeschwindigkeit vorlegen.^[3]

Die Entwicklungskosten sollen vollständig von der Industrie getragen werden. Darüber hinaus sollen die Züge erst bei Abnahme bezahlt werden. Eine (bislang übliche) Vorfinanzierung ist nicht vorgesehen.^[4] Die Deutsche Bahn erwartet sich von der konstanten Auslastung der Herstellungskapazitäten über einen langen Zeitraum Kostenvorteile bei Preisen je Sitzplatz, die deutlich unter dem heutigen ICE liegen sollen.^[1]

Einzelnachweise

1. ↑ ^{a b c d e f g} ICx − die neue Zugfamilie für den Fernverkehr. In: Bahntech, Nr. 02/08, S. 13 f.(PDF, 2,2 MB)
2. ↑ Bahn kauft 15 ICE von Siemens. Handelsblatt, 17. Dezember 2008
3. ↑ ^{a b c d} Klare Vorstellungen vom Zug der Zukunft. In: DB Welt, Ausgabe November 2008, S. 9.
4. ↑ ^{a b} Jetzt auf dem Reißbrett: die nächste Fahrzeug-Generation. In: DB Welt, Ausgabe November 2008, S. 8 f.