- IG Bau-Steine-Erden
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Die Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (IG BSE) war eine Gewerkschaft des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) mit Sitz in Frankfurt am Main. Zum 1. Januar 1996 schloss sie sich mit der bereits selbst aufgelösten Gewerkschaft Gartenbau, Land- und Forstwirtschaft zur neuen IG Bauen-Agrar-Umwelt zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die Baugewerkschaften zuerst auf lokaler Ebene zugelassen. Zwischen Juni 1946 und April 1947 wurden sieben Landesbaugewerkschaften gegründet. Am 27./28. August 1949 wurde die Gewerkschaft Bau-Steine-Erden auf dem Gewerkschaftstag in Karlsruhe als Vereinigung dieser Landesbaugewerkschaften. Auf dem 1. ordentlichen Gewerkschaftstag in Fulda 1951 erfolgte die Umbenennung in Industriegewerkschaft Bau-Steine-Erden (IG BSE).
Ein großer Erfolg der IG BSE war die Einführung des Schlechtwettergeldes im Jahr 1959. 1961 erregte die Forderung der IG Bau-Steine-Erden, über eine „Vorteilsausgleichskasse“ auch Nichtmitglieder zu Beitragszahlungen an die Gewerkschaft zu zwingen, Aufsehen. Der Versuch, die negative Koalitionsfreiheit zu beseitigen war nicht erfolgreich[1].
In den 1980er Jahren fand eine innergewerkschaftliche Auseinandersetzung um den Kurs der IG BSE statt. Eine Gruppe um den Stuttgarter Bezirksgeschäftsführer Gerhard Schramm kritisierten die Politik der IG BSE als nicht links genug und forderte eine Kursänderung. Um Gerhard Schramm aus dem Bundesvorstand herauszuhalten, wurde auf dem Gewerkschaftstag 1982 der Vorstand von neun auf sieben Mitglieder verkleinert. Gegen diese Entscheidung und die Vorstandswahl klagte ein Stuttgarter Gewerkschaftsmitglied. Der Bundesgerichtshof gab der Klage weitgehend statt und entschied, dass die Wahl von 5 der 7 Vorstandsmitgliedern ungültig sei. Die Wahl von Konrad Carl wurde hingegen bestätigt. Auf dem Gewerkschaftstag 1985 wurde Konrad Carl klar bestätigt und die Satzungsänderungsanträge der Stuttgarter abgelehnt[2].
1990 setzte die IG BSE den Tarifvertrag über die 39-Stunden-Woche im Baugewerbe durch. 1990 wurde die DDR-Gewerkschaft Industriegewerkschaft Bau-Holz in die IG BSE integriert.
Vorsitzende der IG Bau-Steine-Erden
- 1950 - 1957: Jakob Knöß
- 1957 - 1966: Georg Leber
- 1966 - 1982: Rudolf Sperner
- 1982 - 1991: Konrad Carl
- 1991 - 1995: Bruno Köbele
Weitere Mitglieder
- 1957 – 1987: Werner Böwing. Erhielt 2002 den Friedenspreis vom Arbeitskreis Karl Liebknecht.
Einzelnachweise
- ↑ Bundesarchiv
- ↑ Munzinger Eintrag von Konrad Carl online
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