- Altlach
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47.573862211.3399398Koordinaten: 47° 34′ 26″ N, 11° 20′ 24″ O
Altlach (von lateinisch altus lacus = hoher See) – am Südufer des Walchensees – ist einer der 27 Ortsteile der kleinsten selbständigen Gemeinde Bayerns, der Jachenau. Altlach umfasst auf einer Strecke von fast 1.500 Metern vier ehemals bäuerliche Anwesen, die vor 300 Jahren auf Geheiß bzw. mit Genehmigung des Klosters Benediktbeuern dort angelegt wurden.
Geschichte
Die vier Ansiedlungen in Altlach (Breitort 56, Christoph 57, Mattheis 58, Bräu 59) wie auch in Niedernach 55 erfolgten – „mit Erlaubnis des Klosters“ – in den Jahren 1703 und 1704. Im Zusammenhang mit der Aufstellung eines Defensionscorps durch Abt Eliland II. vom Kloster Benediktbeuern im Jahr 1702 gegen Angriffe aus Tirol ist die „Erlaubnis“ eher als Absicht des Klosters zu bewerten, diesen „leeren“ Raum am Walchenseesüdufer mit wehrfähigen Männern als „Vorposten“ auf Dauer zu besetzten. Vier der Erstbesitzer sind auch in den Personalaufstellungen der beiden Jachenauer Korporalschaften von 1702 genannt.
Jakob Sachenbacher, lediger Jägersohn von Sachenbach, ist im Jahr 1704 "auf sein Ansuchen verwilligt worden, auf dem Altlaflöck eine Behausung aufzubauen und zwar in der Größe wie die anderen (3 Anwesen am Südufer). Er mag auch eine Kuh halten. Jährliche Gilt 1 fl, Stiftgeld 1 kr und Briefgeld 1 kr."[1]
Der westlichste und größte Hof ist der „Bräu“ mit der Hausnummer 59. Direkt am Ufer gelegen zeigt die Rückseite des ehemaligen "Forsthauses Altlach" gegen den See und gegen die kalten Winde, die von Norden und vom Einschnitt am Kesselberg herkommend ungebremst über den See fegen. 1843 wird 50 Meter westlich des alten Gebäudes der neue, der heutige Hof errichtet. Italienische Bauarbeiter ziehen die Steinmauern hoch, 450 m³ Holz werden verarbeitet, das Dach hat eine freitragende Konstruktion. Die Flure und Treppen sind großzügig, fast herrschaftlich dimensioniert. Man hat den Eindruck, dass das bayerische Königshaus hier mitgewirkt hat. Nicht von ungefähr wurden später die Initialen von Ludwig II. von Bayern auf dem Dach und oberhalb der Balkontür angebracht. Ihm diente bei seinen Besuchen auf dem Hochkopf das Eckzimmer an der Südostecke im Obergeschoss zum Frischmachen. Ob er dort auch übernachtet hat, ist nicht verbürgt. Sicher ist aber, dass der König die Wiese vor dem Forsthaus in Altlach sogar als Ort einer Kabinettssitzung im Freien benutzte.
Richard Wagner verbrachte im August 1865 auf Einladung Ludwigs II., seines königlichen Freundes, einige, wegen des schlechten Wetters weniger annehmliche Tage, auf dem Altlacher Hochkopf. Ein mächtiger Granit mit einer bronzenen Gedenktafel erinnert gegenüber dem Bräu, am Beginn des Weges zum Altlacher Hochkopf an diese ‚Episode Hochkopf’.[2]
Einzelnachweise
- ↑ Grundbuch Bendediktbeuern 7. Februar 1704
- ↑ Jost Gudelius: Die Jachenau. Jachenau 2008, ISBN 978-3-939751-97-7, S. 134
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