- INSAS
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INSAS Allgemeine Information Einsatzland: Indien, Nepal Entwickler/Hersteller: Indian State Ordnance Factory Board Herstellerland: Indien Produktionszeit: seit 1997 Ausstattung Gesamtlänge: 960 mm Gewicht:
(ungeladen):4,15 kg Lauflänge: 464 mm
Technische Daten Kaliber: Mögliche Magazinfüllungen: 20 oder 30 Patronen Kadenz: 650 Schuss/min Anzahl Züge: 6 Drall: rechts Verschluss: Drehkopfverschluss Ladeprinzip: Gasdrucklader Listen zum Thema INSAS (englisch: Indian National Small Arms System) ist die Bezeichnung für eine Familie von Handfeuerwaffen aus Indien. Sowohl die Sturmgewehr- als auch die Maschinengewehr-Variante gehören zur Ausrüstung der Indischen Streitkräfte.
Inhaltsverzeichnis
Technik
Die Waffe basiert im Wesentlichen auf der russischen Kalaschnikow AK-47, wurde jedoch umfangreich modifiziert. Abweichend von der AK verfügt das Gewehr über einen Gasdruckregler. Für das Verfeuern von Gewehrgranaten kann der Gaskanal auch vollständig gesperrt werden. Der Spanngriff und der kombinierte Sicherungs- und Feuerwahlhebel wurden auf die linke Seite des Gehäuses verlegt. Die Sicherung liegt direkt über dem Pistolengriff. In der Basisversion kann nur zwischen Einzelfeuer oder 3-Schuss-Automatik gewählt werden. Verschossen wird Munition im NATO-Kaliber 5,56 mm. In den durchscheinenden Magazinen ist der Füllstand sofort sichtbar.
Einsatz
Indien vollzog relativ spät die Umstellung auf kleinkalibrige Hochgeschwindigkeitsmunition. Das neue Waffensystem wurde gegen Ende der 1990er Jahre eingeführt und löst seitdem die bislang verwendeten FN FAL-Gewehre in Truppendienst schrittweise ab. Beim ersten Einsatz während des Kargil-Krieges im Jahr 1999 traten erste Probleme auf. Unter den rauen Bedingungen und extrem niedrigen Temperaturen in Hochgebirgs-Gefechten brachen Waffenteile, die Gewehre erwiesen sich teilweise als nicht robust genug. Nach Nachbesserungen der Konstruktion wurde die Ausrüstung der indischen Truppen aber fortgesetzt. Bis zum Jahr 2003 wurden so etwa 600.000 Exemplare ausgeliefert[1].
Größere Stückzahlen werden auch in Nepal eingesetzt. Das Land erhielt Gewehre jedoch zu stark herabgesetzten Preisen, sodass diese Lieferungen eher eine Militärhilfe denn ein Exportgeschäft darstellten. Mit den Waffen sollten nepalesische Regierungstruppen in ihrem Kampf gegen maoistische Rebellen unterstützt werden. Doch auch hier ließ die Zuverlässigkeit zu wünschen übrig. Die Königlich-Nepalesische Armee erklärte, dass bei längeren Schusswechseln die Waffen überhitzten und nicht mehr einwandfrei funktionieren würden[2]. Aufgrund dessen sollen einige ihrer Soldaten gefallen sein. Indien wies diese Vorwürfe zurück und erklärte, die INSAS-Gewehre seien zuverlässig und die Probleme wären auf unsachgemäße Handhabung und fehlende Wartung zurückzuführen.
Oman und Indien haben im Jahr 2003 einen gegenseitigen Rüstungsvertrag unterzeichnet. In dem beabsichtigte Oman unter anderem das INSAS zu testen. Als man bis zum Jahr 2005 mit den Tests, die vor allem auf die Fähigkeit im Sand und bei hohen Temperaturen zu abzielten, wurde im selben Jahr ein endgültiger Vertrag unterzeichnet und es wurde da mit begonnen die Waffen an die Streitkräfte Omans aus zu liefern.[3][4]
Varianten
- INSAS-Gewehr: Standardversion, Einzelfeuer oder 3-Schuss-Automatik
- MINSAS-Karabiner: kurze Kommando-Version
- INSAS-lMG: leichtes Maschinengewehr, mit schwerem Lauf und Zweibein, Dauerfeuer-Option
- Excalibur: Leichtversion mit Klappschaft, Dauerfeuer-Option
Quellen
- ↑ The Times of India: Ordnance Board set to target market with revamped rifle
- ↑ BBC: Nepal complains about Indian guns
- ↑ Oman army all set to use India’s INSAS rifles. In: Hindustan Times. HT Media Limited, 22. 4. 2010, abgerufen am 11. September 2011 (englisch).
- ↑ India to Sell Small Arms to Oman. In: India Defence Online. April 6, 2010, abgerufen am 11. September 2011 (englisch).
Weblinks
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