- Ida Ferenczy
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Ida Ferenczy (* 7. April 1839 in Kecskemét in der ungarischen Tiefebene; † 1928 in Wien) war eine ungarische Hofdame, die ab 1864 in Diensten der Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn stand.
Leben
Beide Frauen waren sich bei ihrem ersten Treffen sofort sympathisch. Während der Kaiserin das natürliche, offene Wesen und die Aufrichtigkeit ihrer Altersgenossin imponierten, war Ida Ferenczy neben der auffallenden Schönheit auch von Charme und Intelligenz der Monarchin tief beeindruckt. Sie sollte bis zum gewaltsamen Tod der Kaiserin zum Kreis der „appartmentmäßigen Damen“ gehören, die jederzeit Zutritt zu den privaten Gemächern Elisabeths hatten.
Ida Ferenczy begleitete die Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn auf ihren umfangreichen Reisen, unterrichtete sie, besonders nach dem Ausgleich mit Ungarn 1867, in ihrer Muttersprache Ungarisch, und verwahrte einen Großteil des schriftlichen Nachlasses der Kaiserin nach deren Ermordung 1898 in Genf bis zu ihrem eigenen Tod 1928.
Wegen ihrer Diskretion und unbedingten Loyalität zu ihrer Königin und Freundin wurden ihr im Lauf der Zeit verschiedene verantwortungsvolle und teils heikle Aufgaben zu Teil.
So arrangierte sie beispielsweise 1874 auf einem Maskenball in Wien den gewünschten Flirt der als „Domino“ maskierten und inkognito anwesenden Kaiserin Elisabeth mit Fritz Pacher, einem bürgerlichen Ballbesucher, von dem die Monarchin bis an ihr Lebensende irrtümlich annahm, dass er sie nicht erkannt hatte.
Ida Ferenczy fungierte außerdem als Empfangsdame für die Wiener Burgschauspielerin Katharina Schratt in der Hofburg, die die Kaiserin ihrem Gatten Kaiser Franz Joseph als „liebe gute Freundin“ für die Zeit ihrer häufigen Jagdreisen und Weltfluchten zugeführt hatte.
Nach dem Tod Elisabeths gründete Ida Ferenczy 1899 in Budapest das Königin-Elisabeth-Gedenkmuseum, das dort bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand.
Sie starb 89-jährig im Jahre 1928 und ist in ihrem Geburtsort Kecskemét bestattet worden.
Literatur
- Hans Flesch-Brunningen, 'Die letzten Habsburger in Augenzeugenberichten, Düsseldorf: Karl Rauch Verlag 1967.
- Brigitte Hamann, Elisabeth. Kaiserin wider Willen, Wien: Amalthea 1982.
Weblinks
- Literatur von und über Ida Ferenczy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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