Ida Friederike Görres

Ida Friederike Görres

Ida Friederike Görres (* 2. Dezember 1901 auf Schloss Ronsperg/Böhmen; † 15. Mai 1971 Frankfurt am Main) war eine Schriftstellerin.

Inhaltsverzeichnis

Familie und Lebenslauf

Ida Friederike Görres (Geburtsname: Elisabeth Friederike, Reichsgräfin Coudenhove-Kalergi) war das sechste Kind des k. u. k. Diplomaten Heinrich Graf von Coudenhove-Kalergi und seiner japanischen Frau Mitsu Aoyama. Sie ist eine Schwester des Gründers der Paneuropa-Union Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi.

Görres war 18 Monate Novizin bei den „englischen Fräulein“, anschließend gehörte sie zum Führungskreis des Quickborn-Arbeitskreises (gegründet 1909). Sie absolvierte die soziale Frauenschule in Freiburg im Breisgau und studierte Geschichte und Kirchengeschichte. 1928 ging sie als Jugendsekretärin für Mädchenseelsorge nach Dresden und arbeitete dort beim Katholischen Bildungswerk. Seit 1935 war sie verheiratet mit dem Ingenieur Carl-Josef Görres in Leipzig. Ihr Schwager war der Psychologe und Professor Albert Görres.

Görres war schriftstellerisch tätig und ist bedeutend für die Entwicklung der Hagiographie.

Görres lebte in der Folgezeit in Degerloch und Freiburg. Sie war Teilnehmerin der Würzburger Synode und starb nach einer Synodensitzung in Frankfurt am Main. Das Requiem wurde im Freiburger Münster gehalten, die Gedenkrede hielt Joseph Ratzinger.

Literarische Arbeit

Sie bemüht sich […] um einen modernen, zwar an das alte Glaubensgut gebundenen, aber auf Durchbrechung klerikaler und traditioneller Schemata bedachten Katholizismus. (Brockhaus-Enzyklopädie Band 7 Wiesbaden 1969: 484)

Werke

  • Gespräche über die Heiligkeit. Ein Dialog um Elisabeth von Thüringen (1931)
  • Von der Last Gottes (1932)
  • Das große Spiel der Maria Ward (1932)
  • Germanische Heiligkeit (1934, über Radegundis und Heinrich von Seuse)
  • Von den zwei Türmen (1934)
  • Die siebenfache Flucht der Radegundis (1937)
  • Der Kristall (1939)
  • Des anderen Last (1940, verteidigt die Nächstenliebe gegenüber den Anmaßungen der staatlichen Wohlfahrtspflege des Naziregimes)
  • Johanna (1943)
  • Das verborgene Antlitz (1944, über Therese von Lisieux)
  • Von der Heimatlosigkeit (1945)
  • Brief über die Kirche (1946)
  • Von Ehe und Einsamkeit (1949)
  • Der verborgene Schatz (1949, Gedichte)
  • Die Braut des Alexis (1949, Mädchenbuch)
  • Nocturnen (1949, Tagebuch 1937-1947)
  • Die leibhaftige Kirche (1950)
  • Aus der Welt der Heiligen (1955)
  • Hedwig von Schlesien (1967)

Literatur

  • Anna Findl-Ludescher: Stützen kann nur, was widersteht. Ida Friederike Görres, ihr Leben und ihre Kirchenschriften. (Salzburger theologische Studien Bd. 9) Tyrolia, Innsbruck 1999. ISBN 3-7022-2160-3
  • Hanna-Barbara Gerl: „O letztes Licht, verschimmernd über mir …“: zum 100. Geburtstag von Ida Friederike Görres am 2. Dezember 2001. in: Internationale katholische Zeitschrift Communio 30 (2001), S. 583–586.
  • Michael Kleinert: Es wächst viel Brot in der Winternacht. Theologische Grundlinien im Werk von Ida Friederike Görres. (Studien zur systematischen und spirituellen Theologie Bd. 36), Echter, Würzburg 2002. ISBN 3-429-02460-9
  • Jean-Yves Paraiso (Hrsg.): „Brief über die Kirche“. Die Kontroverse um Ida Friederike Görres’ Aufsatz. Ein Dokumentationsband (Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte, Bd. 35, hrsg. von Michael Klöcker und Udo Tworuschka). Böhlau, Köln-Weimar-Wien 2005, ISBN 3-412-11905-9.

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