- Idaea biselata
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Breitgesäumter Zwergspanner Systematik Klasse: Insekten (Insecta) Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera) Familie: Spanner (Geometridae) Unterfamilie: Sterrhinae Gattung: Idaea Art: Breitgesäumter Zwergspanner Wissenschaftlicher Name Idaea biselata (Hufnagel, 1767) Der Breitgesäumte Zwergspanner (Idaea biselata) ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Spanner (Geometridae). Die Art zählte zur obsoletaria-Artengruppe, wurde aber zur subsericeata-Artengruppe transferiert.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Die Falter erreichen eine Flügelspannweite von 16 bis 21 Millimeter, die der zweiten Generation eine Flügelspannweite von 15 bis 17 Millimeter. Sie haben gelblichweiß gefärbte Flügel, bei denen die innere Querlinie und der Mittelschatten meist undeutlich gezeichnet sind. Vor dem Saum befindet sich eine helle Wellenlinie, die innen und außen annähernd gleich breit dunkel angelegt ist. Vorder- und Hinterflügel tragen schwarze Mittelpunkte und dunkle, zum Teil undeutliche Fransenpunkte. Auf dem Vorderflügel passiert der Mittelschatten saumwärts den Mittelpunkt.
Die Grundfärbung und Zeichnung der Flügel sind wenig variabel. Die Form Idaea biselara f. fimbriolata besitzt ein breiteres und stärker verdunkeltes Saumfeld und ist im Vereinigten Königreich verbreitet, während sie im Kontinentaleuropa nur selten vorkommt.
Die schlanken, nach vorn verjüngten Larven erreichen eine Länge von etwa 22 Millimeter. Sie sind grau oder graubraun und besitzen eine dunkle V-förmige Rückenzeichnung und einen eingekerbten Kopf. Der Raupenkörper ist mit kurzen Haarborsten versehen. Weiterhin existiert eine blasse gelblichbraune Form, die eine ähnliche Zeichnung aufweist.
Synonyme
- Phalaena biselata Hufnagel, 1767[1]
- Phalaena bisetata Rottemburg, 1777[1]
- Geometra fimbriata Denis & Schiffermüller, 1775[2]
- Ptychopoda fimbriolata Stephens 1831[3][2]
- Acidalia bisetaria Boisduval, 1840[3]
- Acidalia plumipedata Walker, 1861[3][2]
- Ptychopoda shimizuensis Matsamura, 1925[3][2]
Unterarten
- Idaea biselata extincta Staudinger, 1897.[2] Die Unterart ist mit einer Flügelspannweite von 15 bis 19 Millimeter kleiner und die Zeichnung ist weniger ausgeprägt.
Formen
- Idaea biselara f. fimbriolata. Das Saumfeld ist breiter und dunkler.
Ähnliche Arten
- Idaea politaria (Hübner, 1799)
- Idaea mancipiata (Staudinger, 1871)
- Idaea subsaturata (Guenée, 1858)
- Idaea trigeminata (Haworth, 1809)
Vorkommen
Die Art ist von Westeuropa bis zum Ural weit verbreitet. Eine Ausnahme bildet der hohe Norden. Im Süden reicht das Verbreitungsgebiet bis Portugal (ohne das südliche Portugal), nach Korsika, das nördliche Apennin und in den Norden Griechenlands. Isolierte Vorkommen sind aus Kalabrien und dem Peloponnes bekannt. Außerhalb von Europa ist der Breitgesäumte Zwergspanner im Kaukasus, Transkaukasus, im Norden der Türkei, in Sibirien, im nördlichen Kasachstan sowie im Fernen Osten verbreitet. In Korea und der Ussuri-Region tritt die Unterart Idaea biselata extincta in Erscheinung.
Man findet die Art normalerweise in Höhenlagen von 0 bis 800 Meter, selten auch bis 1.200 Meter. In den Alpen steigt sie bis auf etwa 1.700 Meter. Südlich der Alpen ist sie von 600 bis 1.500 Meter anzutreffen und wird nur selten unterhalb dieses Bereiches gefunden.
Lebensweise
Die Weibchen legen die Eier im Juli, die Raupen schlüpfen im August. Die Larven leben einzeln und ernähren sich vorzugsweise von herabgefallenen welken oder trockenen Blättern verschiedener Laubbäume sowie von krautigen Pflanzen und Gräsern. Bei milder Witterung fressen die Raupen auch während der Wintermonate. In der Literatur werden folgende Nahrungspflanzen genannt:[4][3][5]
- Brombeere (Rubus fruticosus)
- Vogelknöterich (Polygonum aviculare)
- Gewöhnlicher Löwenzahn (Taraxacum officinale)
- Löwenzahn (Leontodon) (Leontodon)
- Süßgräser (Poaceae)
- Linden (Tilia)
- Hasel (Corylus)
- Erlen (Alnus)
- Wegeriche (Plantago'))
- Wiesensalbei (Salvia pratensis)
- Klee (Trifolium)
- Ampfer (Rumex)
- Glockenblumen (Campanula)
- Heckenkirschen (Lonicera)
Werden die Raupen gestört, dann lassen sie sich zu Boden fallen und bleiben eine Weile in einer hakenförmigen Haltung liegen. Die Larven entwickeln sich langsam und ungleichmäßig.
Die Falter sind mit Beginn der Dämmerung aktiv und werden auch häufig an künstlichen Lichtquellen oder an Ködern gefunden. Nektar saugend fand man die Falter an Pfeifengräsern (Molinia), Kratzdisteln (Cirsium), Gewöhnlichem Wasserdost (Eupatorium cannabinum), Gewöhnlicher Sumpfbinse (Eleocharis palustris) und Attich (Sambucus ebulus).[3] Tagsüber verbergen sich die Falter in der Strauchschicht.
Verschiedene Acetate von Alkenen sind als Pheromonbestandteile bekannt.[3][6]
Flug- und Raupenzeiten
Der Breitgesäumte Zwergspanner bildet nördlich der Alpen eine Generation im Jahr, die von Ende Juni bis Anfang September fliegt. Die Raupen werden im August angetroffen, sie überwintern und schließen die Entwicklung im darauffolgenden Jahr im Mai ab.[7] Unter günstigen Bedingungen kann eine zweite Generation von Anfang August bis Mitte September entstehen, südlich der Alpen wird diese von Mitte September bis Anfang Oktober beobachtet. In den südlichen Teilen West-Sibiriens überwintert die Art auch als Puppe.[3]
Quellen
Einzelnachweise
- ↑ a b Fauna Europaea Web Service (2005) Fauna Europaea version 1.2 (07.03.2005), online: http://www.faunaeur.org/full_results.php?id=295876 (Zugriff am 22.09.2006)
- ↑ a b c d e Malcolm J. Scoble: Geometrid moths of the world. A catalogue (Lepidoptera: Geometridae). Apollo Books, Stenstrup, 1999, ISBN 0-643-06304-8
- ↑ a b c d e f g h Axel Hausmann: The Geometrid moths of Europe, 2. Sterrhinae. In A. Hausmann (Hrsg.): The Geometrid Moths of Europe 2. Apollo Books, Stenstrup 2004, ISBN 8-788-75737-4
- ↑ David J. Carter, Brian Hargreaves: Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen. Blackwell Wissenschaftsverlag 1987, ISBN 3-826-38139-4
- ↑ Arno Bergmann: Die Großschmetterlinge Mitteldeutschlands. Band 5/1 Spanner. Urania-Verlag GmbH, Jena, 1955
- ↑ Idaea biselata Hufnagel. Pheronet. Abgerufen am 05.11.2007.
- ↑ Manfred Koch, Wolfgang Heinicke, Bernd Müller: Wir bestimmen. Schmetterlinge. Band 4. Spanner. Neumann Verlag Radebeul 2. Auflage 1976
Literatur
- Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 8, Nachtfalter VI (Spanner (Geometridae) 1. Teil), Ulmer Verlag Stuttgart 2001. ISBN 3-800-13497-7
- Axel Hausmann, Michael A. Miller: Atlas der Raupen europäischer und kleinasiatischer Schmetterlinge, fotografiert von Burkhard Nippe, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München, 2000, ISBN 3-931-51679-2
- Bernard Skinner: Colour Identification Guide to Moths of the British Isles, Penguin UK 1999, ISBN 0-670-87978-9
Weblinks
- Lepiforum e. V. Taxonomie und Fotos
- Moths and Butterflies of Europe and North Africa (englisch)
- Ian Kimber: Guide to the moths of Great Britain and Ireland (englisch)
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