- Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad
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Балтийский федеральный университет имени Иммануила Канта Trägerschaft staatlich Ort Kaliningrad (vor 1945: Königsberg) Staat Russland Website www.kantiana.ru Die Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad (russisch Российский государственный университет имени Иммануила Канта) ist eine Universität in der russischen Stadt Kaliningrad. Seit Beginn der Perestroika versteht sie sich zunehmend als Nachfolgeeinrichtung der Albertina, der ehemaligen Universität von Königsberg, deren Betrieb gegen Ende des Zweiten Weltkrieges eingestellt worden war.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Gründungszeit
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der nördliche Teil Ostpreußens mit Königsberg 1945 unter sowjetische Verwaltung gestellt und die Stadt 1946 unter Vertreibung der deutschen Bevölkerung und Ansiedlung von Bürgern aus allen Teilen der ehemaligen Sowjetunion in Kaliningrad umbenannt.
In den 1960er Jahren wurde auf den Grundmauern des kriegszerstörten Hauptgebäudes der Albertina am Paradeplatz für die aus einer pädagogischen Hochschule hervorgegangene Kaliningrader Staatlichen Universität ein Neubau errichtet, dessen Hauptportal der frühere linke Seiteneingang im erhaltengebliebenen Liebenthal-Flügel bildet. An der Universität wurde 1974 ein Kant-Museum eingerichtet, in dem nicht nur an den Philosophen, sondern auch an andere Traditionen der deutschen Albertina erinnert wird. Mit der Öffnung Russlands in den 1990er Jahren fanden die Traditionen der Albertina vor Ort verstärktes Interesse. Beispielsweise wird seit der Perestrojka gerne auf den Namen Albertina zurückgegriffen, beispielsweise unter Verwendung der zeitweiligen offiziellen Internetadresse www.albertina.ru.
Gegenwart
Anlässlich der 450-Jahrfeier der Universität im August 1994 fanden ein deutsch-russischer Gottesdienst in der Domruine und ein mehrsprachiger Festakt an der Universität statt.
Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 750-jährigen Stadtjubiläum Kaliningrads im Juli 2005 wurde die Universität, die sich als Nachfolgerin der Albertina versteht, in Anwesenheit des russischen Präsidenten Putin und des deutschen Bundeskanzlers Schröder in Immanuel-Kant-Universität umbenannt.
Internationale Beziehungen
Seit der Unabhängigkeit Litauens im September 1991 und der kurz darauf erfolgten Auflösung der Sowjetunion hat das zur Russischen Föderation gehörende Kaliningrader Gebiet keine räumliche Verbindung mehr zum übrigen russischen Staatsgebiet. In politischer, wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht ergeben sich aus der EU-Mitgliedschaft der unmittelbaren Nachbarn Polen und Litauen neue Bedingungen für die russische Exklave und die Universität im internationalen Verkehr. Im Rahmen des Alexander-Herzen-Programms für deutsch-russische Kooperation hat der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) dem Lehrstuhl für Außenpolitik und Internationale Beziehungen der Friedrich-Schiller-Universität Jena Mittel zur Verfügung gestellt, um an der Staatlichen Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad Lehrveranstaltungen zu europäischen und internationalen Studien durchzuführen. Das politikwissenschaftliche Projekt knüpft an traditionelle Verbindungen zwischen Jena und Königsberg an. Kant und die in Jena lehrenden Philosophen Fichte, Hegel und Schelling zählen zu den bedeutendsten Denkern des deutschen Idealismus, an die noch heute Denkmäler in Kaliningrad erinnern. Die Schriften Kants – etwa die zum ewigen Frieden (1795) – sind Lehr- und Lernstoff an beiden Partneruniversitäten.
Siehe auch
Verweise
- Internetpräsenz der Staatlichen Immanuel-Kant-Universität Kaliningrad (ru, en)
- Russische Webseite "Spuren der Vergangenheit" (Umfangreiche Bildersammlung) (de)
- Interview zur Benennung der Universität nach Immanuel Kant
Kategorien:- Universität in Russland
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