- Impéria (Auto)
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Imperia war eine der prestigeträchtigsten Marken in der belgischen Automobilgeschichte und wurde 1904 von Adrien Piedbœuf gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Adrien Piedbœuf besaß eine Konstruktionswerkstatt, erst für Motorräder, dann auch für Autos in der rue de Fragnée in Lüttich, zog aber 1907 in die von Henri Pieper, einem Lütticher Waffenproduzenten, erbaute neue Fabrik in Nessonvaux.
Am Rande der Straße Lüttich-Verviers gelegen, ist dieses Gebäude exemplarisch für den architektonischen Eklektizismus seiner Zeit. Der Name Imperia wurde wahrscheinlich von Adrien Piedbœuf in Erinnerung an seinen Aufenthalt in Aachen gewählt, wo er in den familieneigenen eisenverarbeitenden Fabriken gearbeitet hatte. Ursprünglich wurden drei Modelle hergestellt. 1910 erreicht ein Imperia-Wagen 144 km/h in Brooklands, USA.
1912 fusionierte Imperia mit der Gesellschaft Springuel aus Huy. In der Fabrik in Nessonvaux wurden nun mehrere hundert Autos pro Jahr hergestellt. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm man die Produktion unter dem Namen Imperia-Abadal wieder auf. Dem neuen Besitzer Mathieu van Roggen wurde klar, dass er die Produktion intensivieren und kleinere, billigere Autos herstellen musste. 1923 kam das Modell 1100 heraus, das mehrere Rennerfolge erzielte, 1927 ein Sechszylindermodell mit einem Hubraum von 1,65 Litern.
Angesichts der Konkurrenz ausländischer Hersteller, von denen sich einige in Belgien niederließen, beschloss Mathieu van Roggen, ein Konsortium zu gründen. 1927 kaufte er Métallurgique aus Marchienne-au-Pont und Excelsior aus Zaventem, 1928 den Hersteller Nagant. 1929 beteiligte er sich am französischen Hersteller Voisin.
Durch die Weltwirtschaftskrise 1929 kam auch Imperia in Schwierigkeiten und produzierte ab 1932 Autos von Adler Trumpf in Lizenz.
1934 übernahm van Roggen die prestigeträchtige insolvente Antwerpener Marke Minerva, die aufwändig herzustellende Luxusautos baute. Mit den aus der Konkursmasse übriggebliebenen Teilen wurden bis 1938 noch Minervas hergestellt. 1936 wurde sogar noch an einem Prototypen eines neuen Minerva der obersten Luxusklasse in Nessonvaux gebaut, einem Frontantrieb mit 3,6 Litern Hubraum und Automatikgetriebe. Der Krieg beendete dieses Projekt, das eines der modernsten Autos der Zwischenkriegszeit hervorgebracht hätte.
Nach 1948 baute Imperia Adler- und Standard-Vanguard-Modelle unter Lizenz. Nachdem Standard entschied, in Belgien eine eigene Fabrik zu errichten, hatte die Fabrik keine Arbeit mehr und musste 1957 schließen.
Wiederbeginn 2008
2008 kaufte eine belgische Firma die Namensrechte, um unter der Marke Imperia ein Hybridfahrzeug herauszubringen.[1]
Quellen
- ASBL DAMAS, L'épopée de l'usine Impéria à Nessonvaux, Cercle de recherches historiques Damas de Fraipont-Nessonvaux, 1998
- ASBL DAMAS, Les belles Nessonvautoises, Cercle de recherches historiques Damas de Fraipont-Nessonvaux, 2004
- David Burgess Wise, The New Illustrated Encyclopedia of the Automobile
Einzelnachweise
Weblinks
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