- Huy (Belgien)
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Huy Staat Belgien Region Wallonien Provinz Lüttich Bezirk Huy Koordinaten 50° 31′ N, 5° 14′ O50.5219444444445.235Koordinaten: 50° 31′ N, 5° 14′ O Fläche 47,74 km² Einwohner (Stand) 20.789 Einw. (1. Jan. 2010) Bevölkerungsdichte 435 Einw./km² Postleitzahl 4500 Vorwahl 085 Bürgermeister Micheline Toussaint-Richardeau (PS) Adresse der
StadtverwaltungHôtel de Ville
Grand Place 1
4500 HuyWebseite www.huy.be Huy (wallonisch Hu, niederländisch Hoei) ist eine Stadt in der Provinz Lüttich in der Region Wallonien in Belgien. Sie ist der Sitz des Bezirks Huy mit einer Fläche von 659 km² und 105.770 Einwohnern (2008).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Huy befindet sich ca. 30 km südwestlich von Lüttich und gehört der Euregio Maas-Rhein an. Die Einwohnerzahl beträgt 20.295 (davon 48,57% männlich und 51,43% weiblich; Stand: 2008), die Fläche 47,64 km².
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 636. Im Mittelalter war die Stadt ein Handelsplatz und ein Ort der Wollverarbeitung.
Während der Besetzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg diente die Zitadelle von Huy den deutschen Besatzern als Internierungslager. Von Juni 1941 bis September 1944 wurden rund 6.000 Belgier (zumeist Widerstandskämpfer, Oppositionelle, Politiker, Juden, Geiseln und Bauern, die sich gegen Beschlagnahmungen gewehrt hatten), 1.240 Franzosen und mehrere ausländische Zivilisten in der Zitadelle gefangen gehalten, verhört und von hier aus in nationalsozialistische Konzentrationslager deportiert.
Der seit 1976 unter Denkmalschutz stehende Zitadellenkomplex beherbergt das „Museum des Widerstands und der Konzentrationslager”, das 1992 auf Initiative der „Vereinigung junger Belgier zum Gedenken an die beiden Weltkriege“ eröffnet wurde.
Sehenswürdigkeiten
- Li Bassinia: Brunnen aus dem 15. Jahrhundert auf dem Grand Place
- Zitadelle von Huy: das „Museum des Widerstands und der Konzentrationslager” ist seit 1992 in der Zitadelle untergebracht
- Collégiale Notre-Dame: gotische Kirche aus dem 14. Jahrhundert, wird oft als die bedeutendste hochgotische Kirche Belgiens bezeichnet
- Festung: aus dem Jahre 1818, auf der rechten Maas-Seite
- Rathaus: aus dem Jahre 1766
Sport-Veranstaltungen
- Flèche Wallonne: Huy mit dem Schlussanstieg an der Mur de Huy ist seit 1986 Zielort des bekannten Radrennens Flèche Wallonne, das von 2005 bis 2007 zur UCI ProTour gehörte
- Tour de France: Huy ist mehrmaliger Etappen-Startort: 1995, 2001 und 2006.
- Rallye du Condroz: Huy ist Anlaufpunkt der Autorallye 'Rallye du Condroz'
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Godefroy von Huy (um 1100-um 1173), maasländischer Goldschmied
- Reiner von Huy (?-um 1150), belgischer Goldschmied und Bronzegießer
- Martin Peudargent (um 1510-zwischen 1589 und 1594), Komponist des 16. Jahrhunderts
- Baron Arnold de Ville (1653–1722), wallonischer Ingenieur in Diensten König Ludwigs XIV.
- Jean-Joseph Merlin (1735-1803), belgischer Konstrukteur und Erfinder
- Eugéne Guillaume Alexis, Graf von Mercy-Argenteau (1743-1819), österreichischer Feldzeugmeister
- Alfred Pfaff (1872-1954),deutscher Industrieller, Politiker und NSDAP-Gauwirtschaftsberater
- Maurice Tillieux (1921–1978), belgischer Comiczeichner und Mitbegründer der École Marcinelle
- Axel Lawaree (*1973), belgischer Fußballspieler
Personen mit Bezug zur Stadt
- Lambert Chaumont (1645–1712), belgischer Geistlicher, Komponist und Organist, in Huy verstorben
Verkehr
Bahn: Huy liegt an der Bahnstrecke Lüttich-Namur und ist eine Station der IR- und InterCity-Züge.
- Bus: Die Stadt verfügt darüber hinaus über einige regionale Buslinien der Gesellschaft TEC, unter anderem nach Lüttich.
Ansässige Unternehmen
Die Gemeinde Tihange im Kreis Huy ist Standort des Kernkraftwerks Tihange. Zusammen mit dem Atomkraftwerk Doel in Flandern werden dort 58 Prozent der elektrischen Energie Belgiens generiert.
Literatur
- Vera Beck: Belgien. 3. Auflage. Baedeker, Stuttgart 1998, ISBN 3-87504-417-7, S. 258–261
- Andreas Pflock: Auf vergessenen Spuren. Ein Wegweiser zu Gedenkstätten in den Niederlanden, Belgien und Luxemburg. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2006, ISBN 3-89331-685-X.
Weblinks
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