Inge Aures

Inge Aures

Inge Aures (* 10. Juli 1956 in Presseck) ist eine deutsche Kommunal- und Landespolitikerin (SPD). Von 1994 bis 2007 war sie Oberbürgermeisterin im oberfränkischen Kulmbach und gehört seit Herbst 2008 als Abgeordnete dem Bayerischen Landtag an. Seit Juni 2011 ist sie dort auch stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion.[1]

Werdegang

Aufgewachsen in Presseck schloss sie an der Carl-von-Linde-Realschule in Kulmbach mit der Mittleren Reife ab. Im Anschluss erwarb sie an der Kulmbacher Fachoberschule die Fachhochschulreife. Das Architekturstudium an der Fachhochschule Coburg beendete sie als Diplom-Ingenieurin, war im Anschluss zunächst als Projektleiterin bei einer privaten Planungsgesellschaft in Kulmbach angestellt und ließ sich danach als selbständige Architektin nieder. Nach Wegfall ihres Amtes als Oberbürgermeisterin schloss sie ein Masterstudium an der Universität Bamberg für Denkmalpflege erfolgreich ab.

Ihre politische Laufbahn begann 1976 mit dem Eintritt in die SPD. 1988 wurde sie zur Stellvertretenden Vorsitzenden des SPD-Ortsvereins Kulmbach gewählt. Bei den Kommunalwahlen 1994 wurde sie nicht nur zur Oberbürgermeisterin der Großen Kreisstadt Kulmbach, sondern auch in den Kreistag des Landkreises Kulmbach und in den Bezirkstag von Oberfranken gewählt. Von 2004 bis 2007 fungierte sie als Vorsitzende des SPD-Bezirks Oberfranken.

Erste politische Mandate übernahm Aures nach der Kommunalwahl im Frühjahr 1990 im Stadtrat von Kulmbach, im Kreistag des Landkreises Kulmbach und im Bezirkstag von Oberfranken. Am 16. Oktober 1994 wurde sie als Nachfolgerin von Erich Stammberger zur Oberbürgermeisterin der Stadt Kulmbach gewählt. Ihr Amt trat sie am 16. Januar 1995 an. Nach einer Dienstaufsichtsbeschwerde der CSU und der Wählergemeinschaft Kulmbach (WGK) ermittelte ab 2006 die Kommunalaufsicht des Landkreises Kulmbach wegen Kostenüberziehungen im Unternehmen Stadt Kulmbach gegen Aures. Die 16 Monate dauernde Untersuchung kam zum Schluss, sie habe während ihrer Amtszeit angeblich fahrlässig ihre allgemeine Dienstpflicht zur Aufsicht über das Unternehmen verletzt.[2] Allerdings wurde dieses Ergebnis durch das Landgericht Bayreuth mit Urteil vom 30. Oktober 2009 vollständig revidiert und das Gutachten als gegenstandslos erklärt.[3] Bei der Oberbürgermeisterwahl am 22. Oktober 2006 unterlag sie Henry Schramm (CSU).

Nach der Kommunalwahl im Frühjahr 2008 übernahm sie im Kreistag den Vorsitz der SPD-Fraktion sowie den Vorsitz des SPD-Kreisverbandes Kulmbach. Für die Landtagswahl am 28. September 2008 wurde sie im Stimmkreis Kulmbach und auf Platz 5 der SPD-Liste im Wahlkreis Oberfranken gesetzt und zog mit dem zweitbesten Ergebnis aller SPD-Kandidaten in Oberfranken erstmals in den Bayerischen Landtag ein. Aktuell gehört sie dem Ausschuss für Kommunale Fragen und Innere Sicherheit und der Kommission zur parlamentarischen Begleitung der Krisenbewältigung bei der BayernLB des Landtags an. Zudem ist sie Vertreterin des Bayerischen Landtags im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks. Am 8. Juni 2011 wurde sie zur stellvertretenden Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion gewählt.[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Inge Aures. spd-landtag.de. Abgerufen am 3. Juli 2011.
  2. Andreas Rietschel: Aures muss sich der Basis stellen, in: Frankenpost, 6. November 2007
  3. Christian Holhut: Bescheid gegen Ex-OB "gegenstandslos", in: Bayerische Rundschau, 31. Oktober 2009

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