- Inter arma enim silent leges
-
Inter Arma Enim Silent Leges ist ein lateinisches Sprichwort. Die deutsche Übersetzung lautet etwa: „Denn unter den Waffen schweigen die Gesetze“. Die Phrase stammt vom römischen Politiker Cicero aus Pro T. Annio Milone („Für Titus Annius Milo“), seiner Verteidigungsrede vor Gericht im Jahr 52 v. Chr., und war ein wichtiger Rechtsgrundsatz im alten Rom.
Cicero sagte wörtlich Silent enim leges inter arma. Er legitimierte damit den Bruch von (positiven) Gesetzen in Kriegszeiten.
Der Satz wird auch von neuzeitlichen Naturrechtstheoretikern aufgegriffen, siehe etwa Hugo Grotius, De jure belli ac pacis, Prolegomena § 26; Thomas Hobbes, De cive V, 2: "Es ist ein abgedroschenes Sprichwort, daß unter den Waffen die Gesetze schweigen; aber es ist auch ein sehr wahres, nicht bloß in bezug auf die bürgerlichen Gesetze, wenn man es nur auf die Gesinnung, sondern auch auf das Handeln bezieht." Während Grotius das Schweigen der Gesetze ausschließlich auf die positiven Gesetze beschränkt, ist Hobbes der Auffassung, daß in Kriegszeiten auch die natürlichen (überpositiven) Gesetze des Naturrechts verstummen, wenigstens insofern sie sich auf Handlungen beziehen. Anders Kant. Im Kapitel über Völkerrecht seiner Metaphysik der Sitten verwirft er den gerechten (pflichtgebotenen) Krieg. Krieg zu führen ist lediglich als Reaktion auf erlittenes Unrecht (Rechtsverletzung) erlaubt. Der Zustand zwischen Staaten ist ein Naturrechtszustand. Die Prinzipien des Naturrechts sind auch dann in Geltung, wenn Staaten Krieg führen.
Eine Episode der Fernsehserie Star Trek: Deep Space Nine heißt im deutschen "Unter den Waffen schweigen die Gesetze", auf Englisch wurde der Ausdruck "Inter Arma Enim Silent Leges" benutzt.
Literatur
- Dieter Hüning: Inter arma silent leges. Naturrecht, Staat und Völkerrecht bei Thomas Hobbes. In: Rüdiger Voigt (Hrsg.): Der Leviathan. Nomos, Baden-Baden 2000, ISBN 3-7890-6757-1, S. 129–163 (Staatsverständnisse. Bd. 1).
Weblinks
Wikimedia Foundation.