International Snowboarding Federation

International Snowboarding Federation
International Snowboarding Federation
Isf.svg
Rechtsform Non-Profit-Organisation
Gründung 1990
Sitz Innsbruck, Österreich

Leitung

  • John Bache, Präsident
Branche Wintersport, Snowboard
Website mehr online nicht mehr online

Die International Snowboarding Federation oder kurz ISF war von 1990 bis 2002 eine weltweite Dachorganisation für Snowboardverbände. Sie war die zentrale Administrationsstelle für Bewerbe, professionelle Snowboarder, Wertungen und sonstige Organisation (Sponsoren, Medien, Austragungsorte, etc.).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Entstehung

1989 entstand nach dem schnellen Aufstieg des Snowboardsports die ISA (International Snowboard Association), um eine weltweite Austragung des Sports zu ermöglichen. Kernaufgabe war es vor allem, internationale Sportler in einer gemeinsamen Wertung zu führen und Wettbewerbe zu koordinieren.

1990 schlossen sich die nationalen Snowboardverbände zur International Snowboarding Federation zusammen. Niederlassungen in der USA, Europa und Japan wurden eröffnet und koordinierten Wettbewerbe, Wertungen der Fahrer, Kommunikation mit den Medien sowie die Organisation von Saisonsgestaltungen.

Entwicklung

1994 veranlasste der stark ansteigende Beliebtheitsgrad des Sports die FIS, Snowboarden als Wettbewerbsdisziplin zu führen und eröffnete somit eine zweite Liga. Von Anfang an herrschte zwischen den beiden Verbänden ein schlechtes Verhältnis, was vor allem unter den Fahrern zu starken Differenzen führte.

1995 entschied sich das Internationale Olympische Komitee für die Aufnahme des Snowboarden in das Programm Olympischer Winterspiele, jedoch gab sie deren Verwaltungsvollmacht in die Hände der FIS. Dies zum Ärger der ISF und deren Fahrer, die zu diesem Zeitpunkt als die besten der Welt galten. Diese Entscheidung ist auch heute noch sehr umstritten und wird in vielen Kreisen als rein politisch interpretiert. Da die Teilnahme an den Olympischen Spielen nur durch eine Qualifikation in FIS-Bewerben möglich war, weigerten sich zahlreiche ISF-Fahrer, an diesen Austragungen teilzunehmen.

1996 wurden von der FIS die ersten Weltmeisterschaften veranstaltet und bildeten damit einen klaren Gegenpol zu den ISF-Bewerben. Kontrovers diskutiert wurde vor allem, dass Snowboarder sich als Vertreter einer eigenständigen Sportart betrachteten und nicht von einem Skiverband vertreten werden wollten. Durch die Unterordnung unter eine als starr geltende Organisation sah man den freien Geist gefährdet, der zu diesem Zeitpunkt in der Szene sehr stark war.

Abstieg

1998 zogen die ISF-Snowboarder aufgrund mehrerer Skandale die Aufmerksamkeit auf sich und ließen die FIS ihre Position im Snowboardsport festigen. Terje Håkonsen zog letzte große Aufmerksamkeit auf die ISF, indem er sich weigerte, an den Olympischen Winterspielen 1998 in Nagano teilzunehmen. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits dreifacher Weltmeister der ISF-Wertung und galt als Topfavorit in der Halfpipe. Sponsoren, Medien und letztlich auch Zuschauer wandten sich mehr und mehr den FIS-Bewerben zu, die auch in ihrer Qualität und ihrem Anspruch stark wuchsen. Die ISF geriet dadurch in große finanzielle Schwierigkeiten und musste mehrere Niederlassungen schließen.

Am 22. Juni 2002 musste die Zentrale in Innsbruck Konkurs anmelden und ihre Aktivitäten einstellen. Zu ihrer Höchstzeit verwaltete die ISF ca. 12.000 Snowboarder bzw. ca. 60.000 Mitglieder und organisierte rund 2.000 regionale, nationale und internationale Veranstaltungen sowie Weltmeisterschaften, Welttouren und Spezialveranstaltungen. Das Motto war „Von Snowboarder für Snowboarder“ und repräsentierte wohl in letzten Zügen die Subkulturentwicklung des Sports mit einer stark ausgeprägten Mentalität.

Nach der ISF

Kurz nach Auflösung der ISF formte sich noch im gleichen Jahr (2002) aus diversen internationalen Snowboardverbänden die World Snowboarding Federation, welche gemeinsam mit der Ticket to Ride World Snowboard Tour eine eigene Liga gegründet hat, sich unabhängig finanziert und erneut einen Gegenpol zu den FIS-Bewerben darstellt. Zur Qualifikation für die Olympischen Spiele ist jedoch dennoch eine Teilnahme an einer bestimmten Anzahl von FIS-Bewerben nötig. Heute ist Snowboarden ein Breitensport, der im professionellen Bereich mittlerweile sehr hohe Ansprüche stellt.

Wertungen

siehe Liste der Snowboard-Weltmeister (ISF)


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • International Snowboarding Federation — The International Snowboarding Federation was a body organised to run snowboarding competition.Following the collapse of the National Association of Professional Snowboarders in 1990, five nations and 120 racers established the International… …   Wikipedia

  • International Ski Federation — The International Ski Federation/Fédération Internationale de Ski (FIS) [The French acronym FIS is used in all languages. FIS has three official languages, English, French and German.] is the main international organisation of ski sports. Founded …   Wikipedia

  • World Snowboarding Federation — Die World Snowboarding Federation oder WSF ist eine weltweite Dachorganisation für Snowboardverbände. Sie führt die offiziellen Wertungen der Ticket to Ride World Snowboard Tour (TTR), verwaltet einen Stamm von mittlerweile über 60.000… …   Deutsch Wikipedia

  • Snowboarding — Ein Snowboard ist ein Wintersportgerät in Form eines Brettes, um damit auf Schnee zu fahren. Der Fahrer steht seitlich zur Fahrtrichtung auf dem Brett. Seit 1998 ist Snowboarden in mehreren Disziplinen olympisch. Freeride Board …   Deutsch Wikipedia

  • Snowboarding — Un snowboarder realizando un truco en un half pipe. El snowboarding o surf nevero es el deporte extremo mas practicado en el mundo, en el que se utiliza una tabla de snowboard para deslizarse sobre una pendiente parcial o totalmente cubierta por… …   Wikipedia Español

  • snowboarding — Sport of sliding downhill over snow on a snowboard, a wide ski ridden in a surfing position. Derived from surfing and influenced also by skateboarding as well as skiing, snowboarding began to burgeon among young people in the U.S. in the mid… …   Universalium

  • U.S. Snowboarding — U.S. Snowboarding, the snowboarding arm of the United States Ski and Snowboard Association (USSA), is committed to the progression of snowboarding by providing athletic programs, services, and competitions for male and female athletes of all ages …   Wikipedia

  • List of international sport federations — This is a list of international sports federations, each of which serves as a non governmental governing body for a given sport and administers its sport at a world level, most often crafting rules, promoting the sport to prospective spectators… …   Wikipedia

  • Association of International Olympic Winter Sports Federations — The Association of International Olympic Winter Sports Federations is an association of winter sports federations recognized by the International Olympic Committee that compete in the Olympic Winter Games.Its president is René Fasel of the… …   Wikipedia

  • Norwegian Ski Federation — The Norwegian Ski Federation or Norges Skiforbund, is an organization devoted to skiing in Norway. Headquartered in Oslo, it is the national representative of the International Ski Federation. Founded in 1908, it covers the skiing disciplines of… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”