- Internet Control Message Protocol
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ICMP (Internet Control Message Protocol) Familie: Internetprotokollfamilie Einsatzgebiet: Obligatorischer Zusatz
zum Internet Protocol,
Fehlermeldungen, DiagnoseICMP im TCP/IP‑Protokollstapel Internet ICMP IPv4 Netzzugang Ethernet Token
BusToken
RingFDDI … Standards: RFC 792 (1981) Das Internet Control Message Protocol (ICMP) dient in Rechnernetzwerken dem Austausch von Informations- und Fehlermeldungen über das Internet-Protokoll in der Version 4 (IPv4). Für IPv6 existiert ein ähnliches Protokoll mit dem Namen ICMPv6.
ICMP ist Bestandteil von IPv4, wird aber wie ein eigenständiges Protokoll behandelt. Es wird von jedem Router und jedem Rechner erwartet, das ICM-Protocol „sprechen“ zu können. Die meisten ICMP-Pakete enthalten Diagnose-Informationen, sie werden vom Router zur Quelle zurückgeschickt, wenn der Router Pakete verwirft, etwa weil das Ziel nicht erreichbar ist, die TTL abgelaufen ist usw. Es gilt der Grundsatz, dass ein ICMP-Paket niemals ein anderes ICMP-Paket auslöst, insbesondere wird die Tatsache, dass ein ICMP-Paket nicht zugestellt werden konnte, nicht durch ein weiteres signalisiert. Eine Ausnahme zu diesem Grundsatz bildet die Echo-Funktion. Echo-ICMP-Pakete werden zum Beispiel durch das Programm Ping versendet.
ICMP-Nachrichten werden beim Versand im Datenteil von IPv4-Datagrammen eingekapselt. Dabei sind im IPv4-Header der Servicetyp 0 und die Protokollnummer 1. ICMPv6 trägt dagegen die Protokollnummer 58.
Inhaltsverzeichnis
Die ICMP-Pakettypen
- 0 = Echo Reply
- 1-2 = Reserved
- 3 = Destination Unreachable
- 4 = Source Quench
- 5 = Redirect
- 8 = Echo Request
- 9 = Router Advertisement
- 10 = Router Solicitation
- 11 = Time Exceeded
- 12 = Parameter Problem
- 13 = Timestamp (erleichtert die Zeitsynchronisation)
- 14 = Timestamp Reply
- 15 = Information Request
- 16 = Information Reply
- 17 = Address Mask Request
- 18 = Address Mask Reply
- 19 = Reserved (for Security)
- 20–29 = Reserved (for Robustness Experiment)
- 30 = Traceroute
- 31 = Datagram Conversion Error
- 32 = Mobile Host Redirect
- 33 = Ursprünglich IPv6 Where-Are-You (ersetzt durch ICMPv6)
- 34 = Ursprünglich IPv6 I-Am-Here (ersetzt durch ICMPv6)
- 35 = Mobile Registration Request
- 36 = Mobile Registration Reply
- 37 = Domain Name Request
- 38 = Domain Name Reply
- 39 = SKIP
- 40 = Photuris
- 41 = ICMP messages utilized by experimental mobility protocols such as Seamoby
- 42–255 = Reserved
Port Unreachable
Gängige Konvention ist das Absetzen eines „Port Unreachable“ als Antwort auf einen Verbindungsversuch zu einem nicht von einem Dienst geöffneten UDP-Port. Die Antwort „Port Unreachable“ besteht aus einem Paket vom Typ 3 (Destination Unreachable), das den Code 3 enthält (siehe Aufbau).
Ungeöffnete TCP-Ports antworten nicht per ICMP sondern mit einem TCP-Reset-Paket.
Time-To-Live
Um die Route eines Pakets zu einem bestimmten Ziel-Host festzustellen, versendet das Analyseprogramm Traceroute manipulierte Datagramme mit verringerter Time-To-Live (TTL) und wartet auf ICMP-Meldungen „Time to live exceeded in transit“ und „Destination unreachable“ als Antworten. Abhängig von der Implementation von Traceroute können das ICMP (z. B. unter Windows) oder UDP (z. B. unter Linux) sein.
Aufbau
Der Aufbau einer ICMP-Nachricht lässt sich wie folgt darstellen:
0 4 8 12 16 20 24 28 31 Typ Code Prüfsumme Daten (optional) Das Feld „Typ“ gibt dabei die Klasse der ICMP-Nachricht an, das Feld „Code“ spezifiziert die Art der Nachricht genauer. Einige der häufiger vorkommenden Typ-Code-Kombinationen sind:
Typ Typname Code Bedeutung 0 Echo-Antwort 0 Echo-Antwort 3 Ziel nicht erreichbar 0 Netzwerk nicht erreichbar 1 Host (Zielstation) nicht erreichbar 2 Protokoll nicht erreichbar 3 Port nicht erreichbar 4 Fragmentierung nötig, Don't Fragment aber gesetzt 5 Route nicht möglich (die Richtung in IP-Header-Feld Option falsch angegeben) 13 Communication administratively prohibited (Paket wird von der Firewall des Empfängers geblockt) 4 Entlasten der Quelle 0 Datagramm verworfen, da Warteschlange voll 8 Echo-Anfrage 0 Echo-Anfrage (besser bekannt als „Ping“) 11 Zeitlimit überschritten 0 TTL (Time To Live, Lebensdauer) abgelaufen 1 Zeitlimit während der Defragmentierung überschritten 30 Traceroute Traceroute Ein zusätzliches Feld „Daten“ trägt bei vielen ICMP-Nachrichten im ersten 32-Bit-Wort genauere Informationen zur Zuordnung der ICMP-Nachricht. Oft werden ab dem zweiten Datenwort auch IP-Header des auslösenden Datagramms sowie die ersten 64 Bit des Pakets übermittelt. Das „Daten“-Feld kann jedoch auch dazu missbraucht werden, um Nutzdaten zu übertragen (ICMP-Tunneling). Die notwendige Fehlerbehandlung beziehungsweise Fehlerkorrektur und ähnliches muss dann jedoch auf der Anwendungsebene implementiert werden.
Siehe auch
- ICMPv6
- Protokollstapel
- Service Access Point
- Datenkapselung (Netzwerktechnik)
- Internet Protocol
- IP-Adresse
- IPv4
- IPv6
- Address Resolution Protocol
- DoD Standard Internet Protocol
- IPTV
- IP-Paket
- IP-Telefonie
- Mobile IP
- Referenzmodell
- TCP/IP-Referenzmodell
- Ping (Datenübertragung)
Weblinks
- RFC 792 – Internet Control Message Protocol
- RFC 1122 – Requirements for Internet Hosts – Communication Layers (u. a. ICMP-Erweiterungen)
- IANA ICMP Parameters – vollständige Liste der ICMP-Typen und Codes
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