- Irena Sendler
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Irena Sendler (in Polen auch unter Irena Sendlerowa bekannt), geb. Krzyżanowska (* 15. Februar 1910 in Otwock, Russisches Kaiserreich, heute Polen; † 12. Mai 2008 in Warschau), organisierte die Kinder-Sektion des Rats für die Unterstützung der Juden (Żegota), der 1942 von Polen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen gegründet wurde, um Juden vor den deutschen Besatzern zu retten.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als Krankenschwester für Epidemienkontrolle verschaffte Sendler sich Zugang zum Warschauer Ghetto und schmuggelte zusammen mit Helfern 2500 jüdische Kinder aus dem Ghetto, um sie in polnischen Familien, Klöstern und Waisenhäusern unterzubringen. Über Kontakte innerhalb des Wohlfahrtsministeriums erhielten die Kinder falsche Papiere.
1943 wurde Irena Sendler von der Gestapo verhaftet und zum Tode verurteilt. Unter Folter – man brach ihr beide Beine und Füße – sollte sie die Namen der geretteten Kinder preisgeben, doch sie verriet nichts. Um eine spätere Zusammenführung der Kinder mit ihren Eltern zu ermöglichen, hatte Irena Sendler verschlüsselte Namenslisten geführt und in Einmachgläsern unter einem Apfelbaum in einem Garten versteckt. Żegota konnte Irena Sendler durch Zahlung von Bestechungsgeldern freibekommen. Ein SS-Mann schlug sie auf dem Weg zu ihrer Hinrichtung nieder und ließ sie am Straßenrand liegen. Von der offiziell vollzogenen Hinrichtung erfuhr sie später über Anzeigetafeln der Besatzer. Irena Sendler änderte daraufhin ihre Identität und lebte unter falschem Namen bis zum Ende des Krieges im Untergrund.[1]
Im Jahr 1965 wurde Irena Sendler von Yad Vashem mit dem Titel Gerechte unter den Völkern geehrt. Am 10. November 2003 erhielt sie mit dem Weißen Adler für Tapferkeit und großen Mut die höchste Auszeichnung Polens. 2007 wurde sie vom Warschauer Senat geehrt und war eine von 181 Nominierten für den Friedensnobelpreis 2007.[2] Zudem erhielt sie 2007 die internationale Auszeichnung „Kavalier des Ordens des Lächelns“.
2009 entstand der US-amerikanische Fernsehfilm The Courageous Heart of Irena Sendler, in dem die Schauspielerin Anna Paquin die Titelrolle übernahm.
Literatur
- Anna Mieszkowska: Die Mutter der Holocaust-Kinder, DVA, 2006, ISBN 978-3-421-05912-3 (dazu 3sat-Kulturzeit-Buchtipp vom 1. Juni 2006)
Weblinks
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Commons: Irena Sendlerowa – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
- Initiative supporting Nobel Prize candidacy for Irena Sendler (englisch)
- Irena Sendler Project (englisch)
- Canadian Foundation of Polish-Jewish Heritage: Interview mit dem ehemaligen polnischen Außenminister Władysław Bartoszewski über Żegota – Bartoszewski war Mitglied in der Żegota (englisch)
- Barbara Hans: Ehrung mit 97 Jahren. Schindlers unbekannte Schwester. in: Der Spiegel, 18. März 2007, oder Kopie auf einestages
- Zum Tode von Irena Sendler: Der Engel des Warschauer Ghettos auf einestages
- Thomas Roser: Sendlers Liste in: Tagesspiegel, 22. April 2003
- Darstellung auf aish.com (englisch)
- Nachruf im Economist (englisch)
- Edgar S. Hasse in DIE WELT: http://www.welt.de/print/die_welt/hamburg/article10796711/Der-Engel-von-Warschau.html
Einzelnachweise
Kategorien:- Gerechter unter den Völkern
- Kavalier des Ordens des Lächelns
- NS-Opfer
- Ehrenbürger von Warschau
- Pole
- Träger des Weißen Adlerordens
- Geboren 1910
- Gestorben 2008
- Frau
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