Irische Volksmusik

Irische Volksmusik

Irish Folk ist eine Bezeichnung für die weltweit populäre irische Folkmusik. Im englischsprachigen Raum und insbesondere in Irland wird eher von Irish Traditional Music (deutsch: irische traditionelle Musik) gesprochen.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die irische Folkmusik geht auf rhythmische Gesangsstücke zurück, die a capella begleitet wurden, so genannte Puirt a beul (mouth music oder lilting). In militärischen Zusammenhängen wurden außerdem Dudelsäcke und Trommeln eingesetzt.

Die Musik ist seit dem 17. Jahrhundert nachweisbar. Sie wird – zusammen mit der Folkmusik aus Schottland und der Bretagne – häufig auch als „keltische Musik“ bezeichnet. Ein tatsächlicher Zusammenhang mit der Kultur der Kelten (etwa 900 bis 50 v. Chr.) ist jedoch nicht nachweisbar.

Erst im 18. Jahrhundert kamen die Instrumente hinzu, die den Klang der irischen Folkmusik heute prägen. Das waren insbesondere die Fiddle (Geige), Tin Whistle (Metallflöte), Uilleann Pipes (ein Dudelsack), Akkordeon (in Irland wird das Knopfakkordeon, box genannt, bevorzugt) und Holzquerflöte irisch: flute, aber auch das Klavier, Concertina, Banjo und die Mandoline bzw. Mandola. Seit den 1960er Jahren fanden auch der Bodhrán (Irische Rahmentrommel),die Gitarre und die irische Bouzouki Einzug in das Instrumentarium, sowie die relativ wenig eingesetzte keltische Harfe. Die Assimilation neuer Instrumente stellt eine Entwicklung dar, die bis in die Gegenwart anhält. So werden im modernen und multikulturellen Irland viele denkbare Klangerzeugungsmöglichkeiten und musikalische Strömungen aufgegriffen. In zahlreichen Pubs, den typischen irischen Kneipen, wird regelmäßig musiziert (oft als offene Session). Beliebte Grundformen der Stücke sind die Reel, der Jig, der Slip Jig, die Hornpipe, die Slow Air, der Slide und die Polka.

Gegenwart

In den letzten Jahren hat Irish Folk in Europa immer mehr Anhänger gefunden. Ein Zentrum dieses „Revivals“ war Doolin im irischen County Clare. Andere waren und sind Dublin, Galway und Dingle. Die Auswanderung zahlreicher Iren im Gefolge der Großen Kartoffelpest führte zur Entstehung bedeutender irischer Gemeinden u. a. in den USA. International bekannte irische Bands wie die Chieftains oder die Dubliners finden dort ein großes Publikum. Doch auch anglo-irische Bands wie die Pogues haben mit originellen Interpretationen irischer Musik weltweit Erfolge erzielt.

Gerade die Einflüsse aus den USA haben der irischen Folklore den Zugang zur weltweiten Popularität geöffnet. Verwiesen sei hier auf die erfolgreichen, bei Anhängern traditioneller irischer Folklore umstrittenen Irish-Dance-Tanzshows Riverdance und Lord of the Dance.

Im Bereich Pop und Rock haben Anleihen bei der irischen Folkmusik und der Einsatz entsprechender Instrumente (Uilleann Pipes, Low Whistle) bereits Tradition. Zu den Interpreten mit solchen Einflüssen gehören Kate Bush, Enya, The Hooters und Van Morrison.

Festivals

Weblinks


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