- Isländische Parlamentswahl 2009
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Die isländische Parlamentswahl 2009, bei der die Abgeordneten des Althing bestimmt werden, fand am 25. April 2009 statt.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte
Die vorzeitigen Parlamentswahlen wurden angesetzt, nachdem Demonstranten über Monate hinweg im Winter 2008/2009, zuletzt in tagelangen Blockaden der Staatsinstitutionen, den Rücktritt der Regierung Haarde gefordert hatten.[1] Dieser wurde vorgeworfen, für die katastrophalen Auswirkungen der sich seit 2007 immer weiter verschärfenden internationalen Finanzkrise auf die isländische Wirtschaft verantwortlich zu sein. Island konnte einen Staatsbankrott nur mit ausländischer Hilfe abwenden. Inflation und Arbeitslosigkeit schnellten in die Höhe.
Premierminister Geir Haarde trat zurück, die bisherige Sozialministerin Jóhanna Sigurðardóttir stand bis zur Wahl an der Spitze einer Minderheitsregierung aus Allianz und Links-Grüner Bewegung, die von der Fortschrittspartei toleriert wurde. Finanzminister wurde Steingrímur J. Sigfússon.
Umfragen kurz vor der Wahl prognostizierten für die am 25. April stattfindende Parlamentswahl einen deutlichen Sieg der rotgrünen Minderheitsregierung unter Jóhanna Sigurðardóttir.
Spitzenkandidaten (Auswahl)
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Ministerpräsidentin Jóhanna Sigurðardóttir (Allianz)
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Finanz-, Fischerei- und Agrarminister Steingrímur J. Sigfússon (Links-Grüne Bewegung)
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Erziehungs-, Wissenschafts- und Kulturministerin Katrín Jakobsdóttir (Links-Grüne Bewegung)
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Guðjón Arnar Kristjánsson (Liberale Partei)
Ergebnis
Partei Stimmen
2009+/− Sitze
2009+/− Samfylking
Allianz55.758 29,8 % + 3,0 20 + 2 Sjálfstæðisflokkur
Unabhängigkeitspartei44.369 23,7 % − 12,9 16 − 9 Vinstrihreyfingin – grænt framboð
Links-Grüne Bewegung40.580 21,7 % + 7,4 14 + 5 Framsóknarflokkur
Fortschrittspartei27.699 14,8 % + 3,1 9 + 2 Borgarahreyfingin
Bürgerbewegung13.519 7,2 % + 7,2 4 + 4 Frjálslyndi flokkurinn
Liberale Partei4.148 2,2 % − 5,1 0 − 4 Lýðræðishreyfingin
Demokratiebewegung1.107 0,6 % + 0,6 0 ± 0 Wahlbeteiligung 85,1 % + 1,5 Quelle: mbl.is[2]
Die sozialdemokratische Allianz löste mit 29,8 % der Stimmen die Unabhängigkeitspartei als stärkste Partei ab. Zusammen mit der Links-Grünen Bewegung, die auf 21,7 % der Stimmen kam, erreichte das Linksbündnis 51,5 % der Stimmen. Damit lag erstmals seit 1944 die absolute Mehrheit bei den linken Parteien. Die seit 1944 dominierenden Konservativen fielen von 36,1 % auf 23,7 %. Die Unabhängigkeitspartei und die Liberale Partei mussten hohe Verluste hinnehmen. Die Liberale Partei ist nicht mehr im Parlament vertreten. Auf Anhieb schaffte den Einzug in den Althing die aus der Finanzkrise hervorgegangene Bürgerbewegung.
Jóhanna Sigurðardóttir bildete eine neue Regierung, die Regierung Jóhanna Sigurðardóttir II. Sie kündigte an, Island „so schnell wie möglich in die EU zu führen“.[3]
Siehe auch
Einzelnachweise
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