Isländische Ringstraße

Isländische Ringstraße
Karte des Hringvegur; (1) Reykjavík; (2) Borgarnes; (3) Blönduós; (4) Akureyri; (5) Egilsstaðir; (6) Höfn; (7) Selfoss.
Tafel mit Windgeschwindigkeits- und Temperaturanzeige: der Hringvegur nahe der Hellisheiði
Anzeigetafel einer Nebenstraße mit Namen der Bauernhöfe, die am Weg liegen
Südöstlich von Hveragerði
Südliche Einfahrt in den Hvalfjörðurtunnel

Der Hringvegur (dt. Ringstraße) oder auch Þjóðvegur 1 (dt. Nationalstraße 1) ist eine Hauptverkehrsverbindung in Island.

Er verläuft rund um die Hauptinsel von Island über eine Gesamtlänge von 1339 km. Fast alle wichtigen Städte und Orte liegen an ihm, angefangen bei Reykjavík über Borgarnes, Akureyri, Egilsstaðir, Höfn bis Selfoss.

Zunächst wurde die Verbindung nach Norden Richtung Akureyri ausgebaut sowie nach Südosten Richtung Selfoss über die Hellisheiði, wobei man sich in etwa an den Verlauf ehemaliger Hauptverbindungswege hielt. Diese sahen noch in den 30er Jahren recht abenteuerlich aus, wie man an erhaltenen Stücken etwa auf der Holtavörðuheiði unschwer erkennen kann. Nicht umsonst präsentiert sich auf dieser Hochebene (Erinnerungstafel am Kattahrýggur) stolz ein Paar, das dies Abenteuer gewagt hat, dem Fotografen.

In den 70er Jahren begann man die südliche Strecke nach Höfn über die Sander auszubauen und stellte die Ringstraße schließlich 1974 mit der Brücke über die Skeiðará fertig. Man wusste jedoch Bescheid über die Gefahren, denen dieser Teil der Straße ausgesetzt sein würde. Tatsächlich wurde sie zwischen Kirkjubæjarklaustur und Skaftafell bei dem Gletscherlauf 1996 teilweise zerstört.

Einige Teile der Straße präsentieren sich noch als Schotterpiste, vor allem in den Ostfjorden, etwa unterhalb des Berges Mælifell. Die Straße wird jedoch ständig weiter verbessert, sie wurde schon fast durchgängig asphaltiert, zuletzt etwa zwischen Egilsstaðir und Mývatn über die wüstenhafte Hochebene Möðrudalsöræfi. Neue Trassen und die Eröffnung von Tunneln verkürzen die Strecke auch immer wieder, wie etwa durch den Ausbau des Tunnels unter dem Hvalfjörður bei Akranes und den kürzlich eröffneten Tunnel unter dem Pass Almannaskarð östlich von Höfn. Hier war früher das größte Gefälle der Ringstraße.

Die Ringstraße erfreut sich bei Touristen ungebrochener Beliebtheit, liegen doch zahlreiche Sehenswürdigkeiten in ihrer Nähe.

In den letzten Jahren haben sich ihrer auch Künstler angenommen und sie zum Thema von Filmen und Romanen gemacht, etwa des Films Hringurinn von Friðrik Þór Friðriksson (1984) und des Romans Hjartastaður (Herzort) von Steinunn Sigurðardóttir (1995).

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