- Amboß
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Ein Amboss, oder Amboß, (althochdeutsch anaboz: „Woran man schlägt”) ist eine Unterlage aus gehärtetem Stahl zum umformenden Bearbeiten von meist Eisenmetallen. Er steht normalerweise auf einem Holzblock, was der Dämpfung dient und die optimale Arbeitshöhe ergibt.
In seiner Urform ist er vor allem in Schmiedewerkstätten gebräuchlich, wobei mit einem Hammer das auf dem Amboss liegende, meistens glühende und dadurch weiche Metall durch gezielte Schläge geformt wird. Der Amboss besitzt in der Regel eine typische Form mit (Rund-)Horn und glatter Bahn, die es erlaubt, verschiedene Bearbeitungen möglichst einfach auszuführen. Größere Modelle haben Aufnahmen für weitere Einsteck-Aufsätze, um spezielle Schmiede- oder Treibarbeiten durchführen zu können.
Dengelamboss und Dengelhammer
Musikinstrument
Der Amboss als Soloinstrument haben Komponisten von Auber (1825, "Le Macon") bis Britten (The burning fiery furnace, 1966) eingesetzt. Bekannte Beispiele finden sich bei Verdi (Il trovatore, Zigeunerschmiede im 2. Akt), Wagner (1853, "Das Rheingold" mit den berühmten Verwandlungen 2./3. und 3./4. Bild, 18 Ambosse, auf F in drei verschiedenen Oktaven notiert; "Siegfried", 1. Aufzug), Walton (Belshazzar’s feast). Auch Albert Parlow rückte ihn ins Rampenlicht und erlangte mit seiner Amboss-Polka Weltruhm. Von Wagner inspiriert schrieb der Berliner eine Polka für "Solo-Amboss".
Für Ambossklänge verwenden einige Opernorchester echte Ambosse, während andere schwere Stahlplatten mit einer Stärke von mehr als 2,5 cm oder Abschnitte von Eisenbahnschienen einsetzen.
Weblinks
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