Ivo de Vento

Ivo de Vento (* um 1543/45; † 1575 in München) war ein Komponist und Organist. Über seine Herkunft ist nichts Sicheres bekannt; er stammte aus Flandern. De Vento kam vermutlich im Herbst 1556 als Chorsänger aus Antwerpen an den bayerischen Hof in München. Er diente über drei Jahre in der Hofkapelle, ehe er 1560 auf Kosten von Herzog Albrecht V. nach Venedig geschickt wurde, um bei Claudio Merulo das Orgelspiel zu studieren. Der junge Musiker ließ sich sehr vom italienischen Stil beeinflussen, was sich auch in seinen Kompositionen niederschlug. Bei seiner Rückkehr nach München wurde de Vento 1564(?) zum dritten Organisten der Hofkapelle ernannt. Nach der Heirat Herzog Wilhelms V. im Jahr 1568 folgte er diesem nach Landshut, wo er ein Jahr als Chorleiter fungierte. Dann kehrte er auf seinen Posten in München zurück und blieb dort bis zu seinem Tod als Hoforganist tätig.

Ivo de Ventos umfangreiches Werk besteht aus geistlichen Kompositionen, vornehmlich Motetten, und weltlicher Unterhaltungsmusik. Bei letzterer dominieren die Lieder. Er selbst ließ mehrere Sammlungen seiner Kompositionen in München drucken.

Gedruckte Werke

• Latinae cantiones, quas vulgo moteta vocant (1569)
• Liber motetorum (1571)
• Motetae aliquot sacrae (1574)
• Neue teutsche Liedlein (1569)
• Schöne auserlesene neue teutsche Lieder (1572)

Literatur

• Robert Eitner: Vento, Jvo de. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 39, Duncker & Humblot, Leipzig 1895, S. 607.
• August de Groote: Ivo de Vento. In: Orlandus Lassus and his time. Hrsg. v. Ignace Bossuyt. Antwerpen 1995, ISBN 90-6853-110-7, S. 295–314.
• Kurt Huber: Ivo de Vento. Diss. München 1918.
• M. Rössler (Hrsg.:) Ivo de Vento: Geistliche Liedsätze. Neuhausen-Stuttgart 1973.

Weblinks

• Gemeinfreie Noten von Ivo de Vento in der Choral Public Domain Library (ChoralWiki) (englisch)
• Kurzbiographie bei bach-cantatas.com (englisch)

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